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Klima-ABC

Klima-ABC aus Reiskörnern (Kompostion und Foto Gisela Baudy)Unser Klima-ABC wird laufend ergänzt. Es verzeichnet Begriffe aus der Klimawelt und auch Ideen zum klimafreundlichen Verhalten.

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(Foto und Beiträge urheberrechtlich geschützt)

Klima-ABC

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Biosprit und Biodiesel

Biosprit und Biodiesel sind Kraftstoffe, die nicht aus Erdöl, sondern aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden, und daher auch > Biokraftstoffe beziehungsweise Agrokraftstoffe heißen. Chemisch gesehen ist Biosprit < Ethanol, ein Alkohol, der aus stärke- oder zuckerhaltigen Pflanzen wie Mais, Weizen, Roggen, Zuckerrohr oder Zuckerrüben hergestellt wird. Biodiesel dagegen liegen ölhaltige Pflanzen wie Raps oder Sojabohnen zugrunde.

Biosprit wird herkömmlichem Benzin, Biodiesel Diesel beigemischt. Zur Debatte um die Klimabilanz bei Biosprit und Biodiesel siehe in diesem Klima-ABC unter > Bio-Kraftstoffe und in unserem Diskussionsform Biosprit. Steigen Sie in die Diskussion gerne auch selbst ein! Infos zu den ungelösten Problemen von Biosprit bietet ferner eine umfassende Studie der Leuphana Universität Lüneburg am Beispiel der Biosprit-Pflanze > Jatropha, siehe hier.

Brennstoffe, fossile

Brennstoffe, fossile > Fossile Brennstoffe

Cellulose-Ethanol

Wird > Bio-Ethanol nicht aus nachwachsender Biomasse wie Mais, Weizen, Roggen, Zuckerrohr oder Zuckerrüben, sondern aus pflanzlichen Abfällen oder zellulosehaltigen Stoffen wie Chinaschilf, Rutenhirse oder Holz hergestellt, spricht man von Cellulose-Ethanol. Diese Art der Gewinnung ist relativ neu und beruht auf neuen Technologien.

CO2

Chemische Formel für > Kohlendioxid, ein natürlich vorkommendes, klimaaktives Gas.

CO2-Rechner

Der CO2-Rechner berechnet den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid, den eine spezielle Population, ein System oder eine Aktivität wie etwa Lebensmittel-, Kleidung-, Energie-Produktion, Transport, Lagerung, Re-/Up-cycling, Abfallwirtschaft zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort verursacht. Mehr zum Thema Ökologischer Fußabdruck.

Desertifikation

Desertifikation (lateinisch desertum facere - wüst machen) ist die fortschreitende Ausbreitung von Wüsten und Steppen. Faktoren sind der > Klimawandel und der Eingriff des Menschen in das Ökosystem.

Laut einem Bericht der UNCCD (Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung) vom Mai 2013 sind zurzeit 168 Staaten von der fortschreitenden Wüstenbildung betroffen. Das heißt konkret: Es gehen jedes Jahr zwölf Millionen Hektar fruchtbares Land durch die Austrocknung und Erosion von Böden verloren, eine Fläche, dreimal so groß wie die Niederlande. In Afrika etwa sind fast zwei Drittel der landwirtschaftlichen Fläche nur noch eingeschränkt nutzbar. Aber auch die USA und Europa sind davon betroffen. In den USA gehen 20 Prozent des landwirtschaftlichen Bruttoinlandsprodukts wegen Landdegradation verloren. In der spanischen Region Almeria etwa sind 40 Prozent des Bodens stark degradiert.

Die Lage ist angesichts der weltweiten Ernährungslage bedrohlich. Denn bis zum Jahr 2030 wird die weltweite Nachfrage nach Nahrung um 50 Prozent ansteigen, was neue landwirtschaftliche Flächen in der Größe von Südafrika notwendig macht.

Das Problem der Wüstenbildung wird auch als Landdegradation bezeichnet. Bereits auf dem Erdgipfel von Rio im Jahr 1992 wurde die Desertifikation zusammen mit dem Klimawandel und dem Verlust der Artenvielfalt als größtes Problem auf dem Weg zu einer > nachhaltigen Entwicklung identifiziert.

Quelle: Rat für Nachhaltigkeit

Distickstoffoxid

Distickstoffoxid (N2O) gehört zu den > klimawirksamen Gasen mit sehr hohem Treibhaus-Potential (> GWP 298). Das Treibhaus-Potential liegt 298 mal höher als bei > Kohlendioxid (CO2). Siehe auch > Treibhausgase.

E10

Ottokraftstoff mit der Zusatzbezeichnung E10. Der Buchstabe E steht für > Ethanol, die Zahl 10 für die Beimischung von 10 % > Bioethanol aus Getreide, Zucker usw. zum Benzin. Er wurde an deutschen Tankstellen Anfang 2011 im Zusammenhang mit den Erfordernissen der Richtlinie 2009/28/EG (Erneuerbare-Energien-Richtlinie) eingeführt.

Im Gegensatz zum > Ottokraftstoff E5 ist der Kraftstoff E10 noch nicht für alle Fahrzeuge geeignet. In geringen Mengen (bis 5 Prozent) wird Bioethanol in Deutschland seit 2005 beigemischt.

EEG

Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) regelt die Vergütungssätze von Strom, der aus erneuerbaren Energiequellen generiert und ins Energienetz eingespeist wird. Das EEG trat 2000 in Kraft und wurde als ein Instrument für die deutsche > Energiewende entwickelt. Mit Erfolg, denn zwischen 2000 und 2012 konnte der Anteil des verbrauchten Stroms aus > erneuerbaren Energien von 6 auf 25 Prozent ausgebaut werden.

Eisspeicher - Eisheizung

Der Eisenbahnbauverein Harburg eG (EBV) hat eine innovative "Eisheizung" in Wilstorf gebaut, die erstmals zu Beginn der Heizperiode 2013 in Betrieb geht. "In dieser weltweit größten Anlage verbinden sich Umwelt- und Klimaschutz mit Wirtschaftlichkeit auf effiziente Weise, sagt Joachim Bode, Vorstand des EBV.

Bernd Schwarzfeld vom Ökoplan Büro für zeitgemäße Energieanwendung,  der das Projekt entwickelt hat, fasst Wirkungsweise und Vorteile dieser Anlage zur Energieumwandlung mittels großer Latentwärmespeicher mit Wasserfüllung, kurz Eisspeicherheizung zusammen:

Kernstück der Anlage ist ein Wassertank aus Beton, der ca. 1,5 Millionen Liter Wasser fasst. Diesem Wasser können überschüssige Wärmemengen  aus Solaranlagen zugeführt und gespeichert werden, wenn sie nicht benötigt werden. Gleichzeitig kann dem Wasser durch  Gas- oder Elektrowärme-Pumpen  Energie entzogen und genutzt werden, bis es zu Eis gefriert. Ändert sich der Aggregatzustand des Wassers von flüssig zu fest, werden große Mengen Kristallisationswärme frei, die somit genutzt werden können. Sie entsprechen der Energiemenge, die gebraucht werden, um die gleiche Wassermenge von 0o auf 80oC zu erwärmen.

Schmilzt das Eis, kann wieder neue Wärmeenergie durch die Wärmepumpen abgeführt werden. Diese benötigen hierzu lediglich Antriebsenergie (Erdgas oder elektrische Energie, die über Fotovoltaikanlagen gewonnen werden kann). Auch Gebäudewärme kann im Sommer genutzt werden, das im Winter während des Heizens entstandene Eis wieder aufzuschmelzen. Diese 100% regenerative Gebäudekühlung sorgt dann dafür, dass dem aufgeschmolzenen Eis wieder Energie zur Nutzung entzogen werden kann. Hiermit ergeben sich völlig neue Möglichkeiten für ein umweltfreundliches und ökonomisches Energiemanagement im Jahresverlauf durch Kombination von Kühl- und Heizanwendungen mit Hilfe von Eisspeichern. (Nach: Schwarzfeld,B.: Energieumwandlung mittels großer Latentwärmespeicher mit Wasserfüllung (Eisspeicher.) In: Jürgen Pöschk (Hrsg.), Energieeffizienz in Gebäuden – Jahrbuch 2013.)

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