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Klima-ABC

Klima-ABC aus Reiskörnern (Kompostion und Foto Gisela Baudy)Unser Klima-ABC wird laufend ergänzt. Es verzeichnet Begriffe aus der Klimawelt und auch Ideen zum klimafreundlichen Verhalten.

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(Foto und Beiträge urheberrechtlich geschützt)

Klima-ABC

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Fairer Handel

Der faire Handel stellt sich gegen den wirtschaftlichen Wachstumsgedanken, der das Profitinteresse notfalls auch zu Lasten der Umwelt und der sozialen Gerechtigkeit durchsetzt . Er steht für einen Handel im Sinne der >> nachhaltige Entwicklung, der den Bereichen Umwelt, soziale Fairness und Wirtschaft gleich viel Rechnung trägt.

Durch den Kauf von höherpreisigen zertifizierten ökofairen Artikeln (Importe wie Kaffee, Schokolade, Bananen, Blumen, Baumwolle etc.) ermöglicht der faire Handel den Kleinbauern armer Länder eine bessere Bezahlung, bessere Arbeitsbedingungen (keine Umweltgifte, mehr Arbeitsrechte) und eine bessere medizinische Versorgung. Die wirtschaftliche Besserstellung wiederum verhindert Kinderarbeit. Die Kinder können zur Schule gehen und durch eine bessere Ausbildung zur Entwicklung ihres Landes beitragen.

Fossile Brennstoffe

Fossile Brennstoffe sind Öl, Kohle und Erdgase. Der Mensch nutzt sie traditionell zur Gewinnung von Energie zur Sicherung seines Lebensstils (Heizung, Kochen, Verkehr, industrielle Produktion etc.).
Im Zuge der Klimadebatte ist die Verbrennung fossiler Brennstoffe in die Kritik geraten. Denn zum einen sind die Vorräte knapp und endlich. Denn sie können nicht wie die > erneuerbaren Energien ständig regeneriert werden. Zum anderen setzt die Verbrennung das klimaschädliche > Treibhausgas Kohlendioxid frei.

Gemäß dem „Basisgutachten zum Masterplan Klimaschutz für Hamburg“ des Instituts für Klima- und Energiepolitik arrhenius von 2010 stammt im Jahr 2012 noch mehr als 80% der in Deutschland verwendeten Energien aus fossilen Quellen. Das ist für Industrieländer wie Deutschland eine große Herausforderung. Denn im Jahr 2050 dürfen fossile Brennstoffe zur Energiegewinnung nur noch in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen.

> Basisgutachten zum Masterplan Klimaschutz für Hamburg

Fracking (Hydraulic Fracturing)

Gas und Erdöl fördernde Methode, bei der Chemikalien zum Einsatz kommen. Anders als beim konventionellen Bohren auf eine Gasblase wird beim Fracking Wasser, vermischt mit Sand und Chemikalien, mit hohem hydraulischem Druck in tiefe Gesteinsschichten (1 bis 5 Kilometer) gepresst, um gashaltiges Gestein (Schiefer) aufzubrechen.

Laut Umweltbundesamt könnte Deutschland mit Hilfe der Fracking-Technologie seinen gesamten Gasbedarf für rund 13 Jahre decken. Mögliche Lagerstätten für Schiefer-Gas befinden sich in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Nord-Hessen und dem Oberrheingraben.

Doch ist Fracking vielerorts heftig umstritten. Zu den Kritikpunkten gehören die Gefahr für Grundwasser, Boden und Trinkwasser, Erdbeben bis zu 3,5 auf der Richterskala mit möglichen Gesteinsverschiebungen, unkontrollierter Aufstieg von > Methan in Grundwasser und Atmosphäre sowie die notwendige Entsorgung eines von Gasen durchmischten Chemie-Coctails. Denn beim Fracking wird neben den Gasen und den eingessetzten Chemikalien auch sogenanntes Lagerstättenwasser nach oben gepumpt, das Blei, Quecksilber, Benzol und radioaktives Radon enthalten kann. Auch belegt eine Risikostudie des Landes Nordrhein-Westfalen, dass beim Fracking auch heute noch krebserregende und erbgutverändernde Zusätze zum Einsatz kommen. Problematisch ist ferner die Entsorgung des hochgiftigen Lagerstättenwassers in sogenannten Versenkbohrungen.

Auch im Bezirk Hamburg-Harburg ist das Thema Fracking bereits angekommen. Denn das Unternehmen ExxonMobil hat eine Erlaubnis für Kohlenwasserstoff-Bodenprüfungen für das Gebiet Vierlande erhalten, das sich auch auf weite Teile des Harburger Bezirks erstreckt. Einem kanadischen Unternehmen mit dem Namen "Blue Mountain Exploration" wurden die "Erlaubnisfelder" Oldendorf und Lüneburg zugeschlagen. Die Genehmigung kommt vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in Clausthal-Zellerfeld.

Die Landkreise Harburg und Lüneburg haben im Februar 2013 parteiübergreifend Widerstand gegen Fracking angemeldet. Auch setzt sich die Interessengemeinschaft Grundwasserschutz Nordheide e.V. (IGN) kritisch mit dem Thema auseinander. In einigen Regionen des Raums Süder-Elbe haben sich Widerstands-Gruppierungen gebildet. 

Unternehmen, welche Erdgas und Erdöl in Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein fördern:
- ExxonMobil Production Deutschland GmbH (EMPG)
- Blue Mountain Exploration
- RWE Dea AG
- Wintershall Holding GmbH
- GDF Suez P Deutschland GmbH Erdgas

Bürgerinitiativen zum Thema Fracking:
Bürgerinitiative Frackingfreies Hamburg-Harburg (BI FHH Harburg)
Bürgerinitiative Frackingfreies Hamburg
Frack-loses Gasbohren aus dem Kreis Rotenburg
Wir gegen Fracking (Neu Oldendorf)

Links:
Fracking-Bericht für Hamburg (14.12.13)
Fracking-Diskussionsforum von HARBURG21 (15.04.-15.06.13)
Video  (US English) zu den Risiken von Fracking

Fridays for Future

Fridays for Future

Hinter der internationalen Bewegung Fridays for Future stecken die Srtreiks, die Schüler*innen Freitags auf die Straße bringen - während der Unterrichtszeit und gegen den Willen einiger Schulleitungen und Politiker*innen.  Angeregt durch die schwedischen Schülerin und  Aktivistin Greta Thunberg fordern die jungen Menschen mehr aktiiven Klimaschutz besonders durch politische Weichenstellung. am 15. März 2019 fanden weltweit in über 100 Ländern und ca. 200 deutschen Städten eine Klimademonstration von un mit Schüler*innen statt.

Hintergrundinfos, Hinweise etc. finden sich unter https://fridaysforfuture.de/ und https://www.fridaysforfuture.org/.

Konkrete Forderungen jetzt (15.4.): https://utopia.de/fridays-for-future-konkrete-forderungen-an-die-politik-134378/

Geo-Engineering-Maßnahmen

Technische Eingriffe in ökologische Prozesse zur Verlangsamung der Auswirkungen des Klimawandels. Dazu gehört zum Beispiel auch die > Meeresdüngung zur Steigerung des Algenwuches.

Geothermie

Erdwärme, deren Wärme der Erdkruste entzogen und die als sogenannte > erneuerbare Energie genutzt werden kann. Nutzungsmöglichkeiten sind > Wärmepumpen (oberflächennahe Geothermie), Geothermiekraftwerke oder Wärme-Kraft-Koppelungen.

Vorteile der Geothermie: Sie steht immer, unabhängig von der Tages- und Jahreszeit, zur Verfügung. Auch ist sie global gesehen eine langfristig nutzbare Energiequelle. Die Vorräte in den oberen drei Kilometern der Erdkruste könnten nach den heutigen Berechnungen über 100.000 Jahre reichen. Allerdings sind die möglichen Auswirkungen auf die Erdkruste bei umfangreichem Wärmeabbau bislang unbekannt.

Globale Entwicklungsziele

Die Globalen Entwicklungsziele (Global Goals, Sustanable Development Goals SDGs) lösen die 8 Millenniumsziele (Millennium Development Goals MDGs) ab, die zwischen 2000 und 2015 erreicht werden sollten aber nicht wirklich wurden.  Die neuen Ziele sind Teil des universalen Zukunftsvertrags, der sog.  >> Agenda 2030, die auf dem Erdgipfel 2015 (United Nations Sustainable Development Summit, New York, 25. - 27. Spetember 2015)  von 193 Staatsoberhäuptern beschlossen wurde. Anders als die Vorgägner (>> Agenda 21 und MDGs), ist diese UN-Resolution gleichermaßen für Industriestaaten, Schwellen- und Entwicklugnsländer ausgelegt. Die bis 2030 in den unterzeichnenden Mitgliedsstaten umzusetzenden 17 Ziele (mit 169 Unterzielen) integrieren die ehemaligen Millenniumsziele. Es geht dabei um

1.  Armutsbekämpfung
2.  Hungerbeseitigung
3.  Gesundheit
4.  Bildung (und Bildung für nachhaltige Entwicklung, Unterpunkt 4.7)
5.  Geschlechtergerechtigkeit
6.  Zugang zu Wasser-  und Sanitärversorgung
7.  Energieversorgung
8.  Nachhaltiges Wirtschaften
9.  Belastbare Infrastrukturen
10. Beseitigung von interstaatlichen Ungleichheiten
11. Inklusive und sichere Städte
12. Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster
13. Klimawandel und Klimaanpassung
14. Gewässerschutz und nachhaltige Nutzung weltweit
15. Schutz von Landökosystemen
16. Inklusive, rechtsstaatliche Gesellschaften
17. Umsetzung und Globale Partnerschaften

Weitere Infos >> hier.

Glühbirnen

Herkömmliche Standard-Glühbirnen wandeln - im Unterschied zu den > Energiesparlampen - nur etwa fünf Prozent der aufgenommenen Elektroleistung in Licht um. Einer 60 Watt Standard-Glühbirne entspricht etwa eine 15 Watt Energiesparlampe.

Aufgrund ihrer schlechten Energiebilanz sind erließ die EU-Kommission Ende 2008 ein Herstellungs- und Vertriebsverbot der herkömmlichen Glühbirnen.

Greenwashing

Zu Deutsch etwa: Grünfärberei. Versuch eines Unternehmens, durch betonte Darstellung ökologisch verantwortlicher Facetten seiner Unternehmenspolitik von anderen Unzulänglichkeiten im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung (zum Beispiel im grünen und/oder sozialen Bereich) abzulenken.

Einleuchtende Beispiele bietet etwa der Klima-Lügendetektor.

GWP

Treibhaus-Potential von > klimawirksamen Gasen (Global Warming Potential). Vom Treibhaus-Potential (GWP) ist der mengenmäßige Anteil von > Treibhausgasen in der > Atmosphäre zu unterscheiden.

So hat das Treibhausgas > Kohlendioxid einen menschengemachten Anteil von 76,7 %, aber einen GWP von 1 %. Im Vergleich dazu ist etwa > Methan 25 mal so viel klimaschädlich. Dafür beträgt sein menschengemachter Anteil in der Atmosphäre 14,3 %. (Quelle: IPCC Fourth Assessment Report (AR4), Climate Change 2007)

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