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Preisträgerinnen und Preisträger 2023

Am 24. November 2023 wurden im Harburger Rathaus vier von 18 Projekten mit dem 11. Harburger Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet. Förderer des erstmals mit 5.500 Euro dotierten Preises waren die Bezirksversammlung Harburg und die Sparda-Bank Hamburg. Hier stellen wir die prämierten Projekte kurz vor. (Stand November 2023)

 

V.l.n.r.: Robert Timmann, Jana John, Jacqueliene Birkner (Foto Gisela Baudy)
Der erste Preis in Höhe von 2.000 Euro ging an das Projekt "Gestaltung eines fledermausfreundlichen Gartens" der Schule Scheeßeler Kehre. Das Projekt hebt sich durch das Alleinstellungsmerkmal mit Fokus auf die Fledermäuse von anderen Schulgarten-Projekten ab. Die Integration in den Unterricht ist gut aufbereitet und wird von der Schülerschaft gut angenommen. So das Urteil der Jury.

Profil zum Projekt "Gestaltung eines fledermausfreundlichen Gartens": Bereits im Leitbild hat die Schule Scheeßeler Kehre den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und der natürlichen Umwelt verankert. 2023 entdeckten die Grundschülerinnen und Grundschüler der Scheeßeler Kehre während einer Projektwoche ihr Herz für die Nachtschwärmer mit den Riesen-Flügeln: Fledermäuse. Durch Insektensterben, Insektizide und die städtische Bauweise gehören auch sie zu den bedrohten Tierarten. Deshalb haben die Schülerinnen und Schüler viel zu Fledermäusen, Anzucht von Samen, Beet-Bepflanzung und vielem mehr zur artgerechten und naturnahen Gartengestaltung recherchiert und dann eine Oase für diese schier maßlosen Insekten-Vertilger, Pflanzenbestäuber und Samenverteiler angelegt – mit heimischen, insektenfreundlichen Pflanzen und mit selbstgebauten Nistkästen als Winterquartiere, die sie auf dem Schulgelände aufgehängt haben. Abschließend haben die jungen Artenschützerinnen und -schützer eine „Fledermausbox“ mit Infos, Büchern, Spielen und Pflanztipps angelegt, die den nachfolgenden Jahrgängen zur Verfügung steht und auch jederzeit erweitert werden kann.  

Themen: Urban Gardening / Grüne Stadt, Ökologische Vielfalt, Ökologisches Gleichgewicht, naturnahes Gärtnern
SDGs: Bildung (4, 4.7), Gesundheit (3), Klimaschutz (13) Schutz des Lebens an Land (15)
Nachhaltigkeitsdimensionen: Umwelt – Soziales – (tragfähige) Wirtschaft
Website: Schule Scheeseler Kehre 

 

V.l.n.r.: Robert Timmann, Janus zum Brock, Jacqueliene Birkner (Foto Gisela Baudy)
Über den zweiten Preis in Höhe von 1.500 Euro konnte sich das Institute für Circular Resources Engineering and Management der TUHH freuen. Das prämierte Projekt mit dem etwas sperrigen Namen „Optimierung der Behandlung von Verbrennungsschlacke zur Verbesserung der Puzzolanaktivität und Verwendung als Zementersatz in Beton“ hat gemäß Jury „wegweisenden Charakter für die Zementindustrie und bedient in vollem Umfang die Kriterien der Nachhaltigkeit“.

Profil zum Projekt „Optimierung der Behandlung von Verbrennungsschlacke zur Verbesserung der Puzzolanaktivität und Verwendung als Zementersatz in Beton“: Auch die Bau-Industrie kann ohne die „drei R“ „Reduce, Reuse, Recycle“ vor allem in der wachsenden (Groß-) Stadt nicht (mehr) auskommen. Denn sie verbraucht viele Ressourcen und Energie. Die Herstellung von Zement beispielsweise ist sehr aufwändig, energieintensiv und umwelt- und klimabelastend. Deshalb tüfteln Forschende an der Technischen Universität Hamburg (TUHH) an einem Kreislaufmodell. Genauer: an einer Aufbereitungsmethode für Verbrennungsschlacke („Asche“), die zukünftig den Zement im Beton ersetzen kann. Dabei soll der Brennabfallstoff in seiner Funktions- und Wirkungsweise dem Zement in nichts nachstehen und zusätzlich die Festigkeit beziehungsweise Dauerhaftigkeit von Beton erhöhen.  

Themen: Kreislaufwirtschaft, Ressourceneffizienz-, Umwelt- und Klimaschutz, Innovation,
SDGs: Widerstandsfähige Infrastruktur und Innovation (9), Nachhaltige Stadt (11), Klimaschutz (13)
Nachhaltigkeitsdimensionen: Umwelt – Soziales – Wirtschaft
Website: www.tuhh.de/tuhh/startseite


Den dritten Preis in Höhe von je 1000 Euro teilten sich zwei Projekte: das Projekt „Klimaanpassungs-Check vor Ort für Schulgebäude“ des EnergieBauZentrums (EBZ) der Handwerkskammer Hamburg und das Projekt „Mehrsprachige Sozialberatung“ von KAMI e. V. Der schulische Klimaanpassungs-Check des EBZ integriert aus Sicht der Jury „sehr herausfordernd und gelungen die sehr technische Komponente der Klimaanpassung in den Schulalltag“. Die Mehrsprachige Sozialberatung von KAMI hingegen ermögliche allen Bürgerinnen und Bürgern mit Sprachbarrieren den erfolgreichen Zugang zu administrativen Vorgängen.

V.l.n.r.: Robert Timmann, Julia Marschall, Jacqueline Birkner (Foto Gisela Baudy) V.l.n.r.: Robert Timmann, Demi Akpinar, Rukiye Öksüz, Jacqueliene Birkner (Foto Gisela Baudy)


Profil zum Projekt „Klimaanpassungs-Check vor Ort für Schulgebäude“: Wie kann unsere Schule besser an den Klimawandel angepasst werden? Das heißt, was braucht unsere Schule, um den gebäudetechnischen Gefahren und seine gesundheitlichen Folgen von Hitzebelastungen, Dürreperioden, Starkregen und Überflutungen besser standzuhalten? Welche konkreten Gefahren bestehen für den Gebäudebestand durch den Klimawandel? Die fachlichen und praktischen Antworten zu diesen und weiteren Fragen erarbeiten sich die „Bau-Aspirantinnen und -Aspiranten“ theoretisch und praktisch direkt vor Ort gemeinsam mit dem Hamburger Energielotsen-Team der Handwerkskammer Hamburg, das seit Jahren Unternehmen, Architektinnen und Architekten sowie Immobilienbesitzende zu nachhaltigen Bau- und Sanierungsmethoden berät. Aus dem Dialog der Schülerinnen und Schüler über mögliche, kostengünstige bauliche Anpassungsmaßnahmen können sich weiterführende Fragen, etwa zu einer klima-angepassten baulichen Stadtentwicklung ergeben. Die Bildungseinheit umfasst 120 Minuten und ist für die Oberstufe konzipiert. 

Themen: Klimaschutz und -anpassung, Gesundheit, Klimaprognosen, Bau- und Klimawissen, Gefahren für Gebäude
SDGs: Gesundheit (3), Bildung (4, 4.7), Klimaschutz (13)
Nachhaltigkeitsdimensionen: Umwelt – Soziales – Wirtschaft
Website: www.energiebauzentrum.de


Profil zum Projekt "Mehrsprachige Sozialberatung": Nachhaltige Entwicklung ist eine gemeinschaftliche Aufgabe. Je vielfältiger und kulturell offen die Gesellschaft aufgestellt ist, desto mehr Kompetenzen können eingebracht und gebündelt werden für die große Transformation. Für Menschen, die aus anderen Kulturen stammen und sich in Harburg neu orientieren müssen, bietet der gemeinnützige Harburger Verein KAMI – das indonesische Wort für WIR – Beratungs- und Vermittlungshilfe an, etwa bei Behördengängen, bei Mietverträgen, Anmeldungen für Deutschkurse, Arztbesuchen, Arbeitssuche und vielen anderen Herausforderungen des Alltags. Durch das mehrsprachige, kostenlose und offene Angebot begegnet KAMI den zugereisten Menschen auf Augenhöhe. Ziel ist es, den Menschen zu helfen, sich in den neuen kulturellen Gegebenheiten zurechtzufinden, um sich letztlich gesellschaftlich einbringen zu können. KAMI ist im Stadtteil mit Behörden und Stadteil-Initiativen gut vernetzt. 2023 konnten bereits mehr als 800 Beratungen durchgeführt werden. 

Themen: Inklusion und Integration, Beratung, Empowerment, Inter-Kulturalität, Inter-Religiosität, Chancengleichheit, gesellschaftliches Miteinander
SDGs: Bildung (4) Gender (5), Inklusive Stadt (11), Friedliche Ko-Existenz (16)
Nachhaltigkeitsdimensionen: Soziales – Wirtschaft – Umwelt
Website: www.kami-ev.de


Wie in jedem Jahr stellte Dr. Chris Baudy, zertifizierter Bildungspartner für Nachhaltigkeit und Mitglied der Lenkungsgruppe von HARBURG21, alle 18 eingereichten Projekte in einer kurzen Präsentation vor. Insgesamt bewegten sich die Projektaktivitäten unter anderem in den Bereichen Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), Ernährung, Friedliche Ko-Existenz, Gewalt-intervention und -prävention, Globale Gerechtigkeit, Grüne Stadtentwicklung, Inklusion und Integration, Kunst und Kultur, Klimaanpassung und Klimaschutz, nachhaltige Stadt sowie Naturschutz, Ressourceneffizienz und Ressourcenschutz.
 
Kooperationspartner der Veranstaltung war wie schon in den Vorjahren das Lokale NachhaltigkeitsNetzwerk HARBURG21. Co-Fördererin des Preises war erneut die Sparda-Bank Hamburg.

Chris Baudy
nun-Signet der Umweltbehörde Hamburg

> Die Preisverleihung 2023
> Bewerberliste 2023 mit Preisträgerinnen und Preisträgern
> Veranstaltungsprogramm 2023
> Flyer zum Harburger Nachhaltigkeitspreis 2023

 

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