Nachhaltige Entwicklung ist eine komplexe, zentrale Aufgabe des 21. Jahrhunderts. Dieser zukunfts- und gerechtigkeitsorientierte Prozess stellt die Weltgemeinschaft vor große Herausforderungen, um das Wohlergehen heutiger und zukünftiger Generationen auf unserem Planeten zu garantieren.
Denn immer mehr Menschen leben auf der Erde - heute sind es sieben Milliarden, 2050 rechnen Expertinnen und Experten mit neun Milliarden und am Ende des Jahrhunderts mit über elf Milliarden Erdbewohner/innen. Und alle brauchen Nahrung und Kleidung, einen sicheren Wohn- und Lebensraum, Energie, Bildungsmöglichkeiten und ein vernünftiges Einkommen, eine gesunde Umwelt und einvernehmliche Gemeinschaften.
Grundvoraussetzungen für die Schaffung einer solchen weltweit herrschenden Chancengleichheit sind ein umfassender Bewusstseinswandel und die kontinuierliche gesellschaftliche Weiterentwicklung hin zu einer gerechten Zukunft. In diesem lebenslangen Such-, Lern- und Gestaltungsprozess kommt Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE) eine Schlüsselrolle zu (vgl. auch die "Agenda 21, Kapitel 36 dieses umwelt- und entwicklungspolitischen Rahmenprogramms der Vereinten Nationen von 1992) und das Globale Entwicklungsziel Nr. 4 mit Unterziel 4.7 der Agenda 2030.
"Die Zukunft braucht weltoffene, politisch kompetente und handlungsfähige Menschen mit Gestaltungskompetenz, die bereit sind, sich für zukunftsfähige Lösungen einzusetzen", erklärt die Deutsche UNESCO-Kommission (DUK) auf ihrer Internetseite." (www.unesco.de/ups.html).
BNE ist ein kompetenz- und transdisziplinär orientierter, ganzheitlicher Bildungsansatz. Zentrales Anliegen von BNE ist die Wissensvermittlung und praktische Anleitung zur gesellschaftlichen Teilhabe im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung. Ziel einer BNE ist es, "Menschen zur aktiven Gestaltung einer ökologisch verträglichen, wirtschaftlich leistungsfähigen und sozial gerechten Welt unter Berücksichtigung globaler Aspekte zu befähigen" (BMBF 2005). Das heißt, die Menschen sollen in der Lage sein, einzeln und gemeinsam eine zukunftsgerechte Beziehung zwischen Mensch und Natur (als unserer Lebensgrundlage) und zwischen den Menschen untereinander aufzubauen.
Kenrpunkt ist dabei das Erlernen sogenannter Gestaltungskompetenz, die sich in zwölf Teilkompetenzen gliedert. Sie sollen den Lernenden ermöglichen, Wissen über Aspekte einer nachhaltigen und nicht-nachhaltigen Entwicklung aufzubauen, eigene Werte und Einstellungen und die anderer kritisch zu betrachten und in Aushandlungsprozessen entstandene Verhaltens- und Aktionsmöglichkeiten gemeinsam umzusetzen.
Durch selbstgesteuertes Lernen, Erfahrungen an außerschulischen Lernorten, Alltagsbezug der ökologischen, wirtschaftlichen und sozio-kulturellen Lern-Inhalte, die Förderung von Teilhabe (Partizipation), Dialogfähigkeit und Selbstreflektion, Perspektivenwechsel sowie Methodenvielfalt lernen Jung und Alt vernetztes (Um-) Denken und aktives, nachhaltiges (Um-) Gestalten der heutigen und zukünftigen Lebenswelt.
Im Anschluss an die UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" hat die UN das gleichnamige Weltaktionsprogramm 2015-2019 ausgerufen. Dazu lesen Sie >> hier mehr
Links:
> Gestaltungskompetenz.
> UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung.
> Folgeaktivitäten zur UN-Dekade.
> Projekte zum Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung.
> Zeittafel: Vom Erdgipfel bis zum Weltaktionsprogramm "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (BNE)
> Agenda 2030/Globale Entwicklungsziele (17 SDGs = Sustainable Development Goals )