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24.06.2020

Zustände bei Tönnis und Co - Utopia berichtet

Nachdem sich bereits im Mai 2020 in deutschen Schlachthöfen (Birkenfeld in Pforzheim, Bad Bramsted, Coesfeld) hunderte Mitarbeiter*innen mit dem Coronavirus infiziert haben, steht im Juni der Großbetrieb Tönnies mit über 1300 Infizierten an der Spitze. Nadja Ayoub von Utopia berichtet (Stand 22. Juni).

"Massentierhaltung, ausbeuterische Arbeitsbedingungen und mehr als tausend mit Corona infizierte Mitarbeiter*innen: Es gibt gute Gründe, Produkte der Firma Tönnies zu meiden. Das Fleisch von Tönnies steckt in vielen Marken", sagt Nadja Ayoub von Utopia.

Und sie berichtet weiter: "Die Zahl an Corona-Infektionen bei Tönnies ist weiter gestiegen: Inzwischen wurden 1.331 Fälle bestätigt. Die meisten Betroffenen sind Leiharbeiter*innen aus Osteuropa. Dass sich so viele Mitarbeiter*innen mit dem Virus angesteckt haben, liegt vor allem an beengten Wohnverhältnissen in den Sammelunterkünften.

Generell sind die Arbeitsbedingungen in Schlachthöfen problematisch: Die Angestellten sind oft nur über Werkverträge angestellt und werden für die körperlich und psychisch extrem belastende Arbeit schlecht bezahlt. Ehemalige Arbeiter*innen sprechen von Sklavenarbeit. Die Fleischwirtschaft beutet nicht nur Tiere aus, sondern auch Menschen – diese Tatsache hat die Corona-Krise ans Licht gebracht. Wer diese Ausbeutung nicht unterstützen will, sollte generell keine tierischen Produkte aus Massentierhaltung kaufen.

Tönnies ist Deutschlands größter Schlachtbetrieb für Schweine und betreibt auch Rinder-Schlachthöfe. Laut Unternehmenswebseite produziert Tönnies täglich 750 Tonnen Frischfleisch und 100 Tonnen Tiefkühlprodukte."

Mehr zu den Tönnis-Marken und wie man sie erkennt, lesen Sie hier.

Weitere Links:
https://utopia.de/coronavirus-schlachthofe-fleisch-186480/
Corona in Schlachthöfen und Mietskasernen
Literarisches: Gedicht "Fleischkolonnen" von Elène Morgen 
Aktuell 24.06.20: Corona-Ausbruch im Puten-Schlachtbetrieb Geestland in Wildeshausen
Fleisch in Zeiten von Corona (Eco-World 30.06.20)

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