Erstes interkulturelles Zentrum für Frauen in Harburg eröffnet

Im November 2024 freuten sich Demi Akpinar und Ruklye Öksüz von KAMI e.V. über den Dritten Platz beim 11. Harburger Nachhaltigkeitspreis und 1.000 EUR Preisgeld. Nun erweitert der Verein sein mehrsprachiges Tätigkeitsfeld und eröffnet das erste interkulturelle Zentrum für Frauen in Harburg.

2023 haben Demi Akpinar und Ruklye Öksüz den gemeinnützigen Verein KAMI e.V. gegründet.  Das indonesische Wort "Kami" bedeutet auf Deutsch "Wir". Zielrichtung der Vereinsarbeit ist die soziale und kulturelle Integration von Menschen, die in Harburg ein neues Zuhause gefunden haben und sich in dem ungewohnten kulturellen Kontext zurechtfinden müssen. 

Der Bedarf scheint sehr hoch zu sein. Das Team von neun hoch motivierten und mehrsprachigen Frauen bietet kostenlos jeden Dienstag und Donnerstag (in der Neuen Straße 23) offene Sprechstunden an. Im letzten Jahr führten sie in fünf Sprachen über 800 Sozialberatungen für zugereiste Menschen aus Harburg und Süderelbe mit wenigen und gar keinen Deutschkenntnissen durch. Es ging um Kitaanmeldungen, Beantragung von Elterngeld oder Jobsuche. Dafür hat die Jury des 11. Harburger Nachhaltigkeitspreises KAMI e.V. im November 2023 mit dem dritten Platz und 1.000 EUR belohnt.

Mit der Eröffnung eines zweiten Standortes im Harburger Ring 21 kam im Februar 2024 ein weiteres Projekt zur Stärkung des interkulturellen Miteinanders im Bezirk hinzu: WANITA, zu deutsch "Frau". Hier entsteht das erste interkulturelle Zentrum für Frauen, "eine Begegnungsstätte für Mädchen und Frauen und alle weiblich gelesenen Menschen", erklärt Demi Akpinar. Hier können sie Sprachkurse, berufliche Orientierungskurse und ein Frauen Café besucht werden. Das Projekt läuft bis Ende 2026 und wird aus öffentlichen Mitteln des Bundes und des Bezirks Harburg jährlich mit 77.000 EUR gefördert. 

Weitere Infos hier und unter www.kami-ev.de.

Chris Baudy