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23.02.2024

Kritischer Blick auf den Nachhaltigkeitsprozess in Hamburg

Im Juni 2023 veröffentlichte die Freie und Hansestadt Hamburg ihren ersten freiwilligen Nachhaltigkeitsbericht zur Umsetzung der 17 Globalen Entwicklungsziele der Agenda 2030. Nun legt das zivilgesellschaftliche Nachhaltigkeitsforum Hamburg (NFH) eine ausführliche Kommentierung des Reports vor und mahnt Nachbesserungen an.

Nachhaltige Entwicklung ist ein langfristiger Lern- und Handlungs-Prozess. Er kann nicht gelingen ohne klare, verbindliche Vorgaben und die regelmäßige, transparent dokumentierte Bestandsaufnahme, aus der sich gegebenenfalls notwendiges und zeitnahes Nachjustieren und Umsteuern zur Erreichung der gesetzten Ziele ergeben.

Als kritischer, zivilgesellschaftlicher Begleiter des städtischen Agenda 2030-Prozesses hat sich das Nachhaltigkeitsforum Hamburg (NFH) dezidiert mit dem ersten freiwilligen, im Juni 2023 erschienenen Nachhaltigkeitsbericht der Stadt Hamburg auseinandergesetzt und zieht eine kritische Bilanz. Es sieht noch Luft nach oben, zum Beispiel in puncto Dekarbonisierung der Wirtschaft, Verteilungsgerechtigkeit und zukunftsfähiger Stadtentwicklung.

Zudem brauche es ein aussagekräftiges Indikatorensystem zur Erfolgsmessung. Das Forum schlägt ferner die Entwicklung eines Maßnahmeplans vor, der aufzeige, wie in Hamburg die Globalen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals – SDGs) bis Ende dieses Jahrzehnts erreicht werden. Insgesamt fordert das NFH die Hansestadt auf, nachhaltiger zu agieren und eine Nachhaltigkeitsstrategie zu beschließen, als roten Faden für die resiliente und zukunftssichere Entwicklung der wachsenden Stadt. In diesen Prozess sollte die Zivilgesellschaft mit eingebunden werden.

HINTERGRUND
Die im September 2015 von den Vereinten Nationen (VN) verabschiedete Agenda 2030 (als Nachfolgedokument zu den VN- Millenniumszielen 2000-2015) spezifiziert 17 Globale Nachhaltigkeitsziele (Sustanable Development Goals, kurz SDGs) mit 169 Unterzielen, die bis 2030 weltweit erreicht werden sollen - auf (inter-) nationaler, regionaler und lokaler Ebene. In seiner Drucksache "Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen in Hamburg" hat der Hamburger Senat 2017 den Fahrplan für die nächsten Jahre festgelegt. 

Der Nachhaltigkeitsbericht der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) kam zur Halbzeit der Agenda 2030. Basierend auf 107 Indikatoren zeigt das Dokument den Stand der Umsetzung der 17 Globalen Entwicklungsziele der post-2015-Agenda in der Hansestadt. Die zahlreichen Praxisbeispiele umfassen beispielsweise Aktionswochen, Bürgerbeteiligungen, Klimaschutzgesetzgebungen, Masterpläne, Modellprojekte, Onlineplattformen, (Rahmen-) Programme, Vergaberichtlinien und Wohnraumförderung. Die freiwillige Berichterstattung zur nachhaltigen Entwicklung Hamburgs soll stetig ausgebaut und im Zwei-Jahres-Rhythmus fortgesetzt werden.

ÜBER DAS NFH
2018 hat der Senat das NFH ins Leben gerufen. Es soll den Umsetzungsprozess der SDGs begleiten und unterstützen. Über 30 Organisationen aus der breiten Hamburger Zivilgesellschaft, darunter auch HARBURG21, sind Mitglied im Nachhaltigkeitsforum Hamburg.

Zum Weiterlesen

> 1. Hamburger Nachhaltigkeitsbericht (2023)
> Nachhaltigkeitsforum Hamburg (NFH) 
> Pressemitteilung des Nachhaltigkeitsforums Hamburg (NFH) 
> Stellungnahme des NFH 
> Globale Entwicklungsziele / Agenda 2030

Chris Baudy
nun-Signet der Umweltbehörde Hamburg

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