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08.05.2024

5 Jahre Hamburgs Grün erhalten

Genau vor 5 Jahren kam der "grüne Deal" zwischen der NABU-Volksinitiative "Hamburgs Grün erhalten" und den Hamburger Regierungsparteien SPD und Grüne zustande. Der "Vertrag für Hamburgs Stadtgrün" bestimmt beispielsweise, dass Natur- und Landschaftsschutzgebiete sowie Parkanlagen und Grünzüge einschließlich des Biotopverbunds geschützt bleiben. Damit sind 90 % aller Hamburger Freiflächen von städtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen ausgeschlossen. Bei abweichenden Einzelfällen muss ein Ausgleich geschaffen werden.

Trotz der unabwendbaren Tendenz zur wachsenden Stadt, brauchen wir - besonders auch für ein angenehmes Stadtklima - urbane Schutzräume für Flora und Fauna.  Deshalb hatte NABU 2017 die Volksinitiative „Hamburg Grün erhalten“ gestartet, um dem schleichenden Grünverlust durch die vielen Bauprojekte in Hamburg  entgegen zu wirken. Zwei Jahre später kam mit der Hamburger Bürgerschaft der "Vertrag für Hamburgs Stadtgrün“ zustande. Ein bedeutender Erfolg für Hamburgs Natur und ein Meilenstein für die "grüne Entwicklung" unserer schönen Stadt.. 

Diesen Vertrag, der zwischen der NABU-Volksinitiative „Hamburgs Grün erhalten“ und den Vorsitzenden der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen ausgehandelt wurde, hat die Hamburgische Bürgerschaft am 8. Mai beschlossen. Hamburg verpflichtete sich unmittelbar zur Umsetzung. 

Für den Naturschutz in Hamburg erreichte der NABU mit dem Vertrag zwei entscheidende Erfolge: den dauerhaften Schutz von Grünflächen der Kategorien Landschaftsschutzgebiete, Biotopverbund und Grünes Netz und die Verbesserung der Naturqualität. So gibt es seit 2019 eine verbindlich festgelegte Gesamtfläche in Hamburg, die grün bleibt. Alle Naturschutzgebiete sind für jegliche Eingriffe tabu. Bei Flächen mit dem Schutzstatus Landschaftsschutzgebiet oder Biotopverbund kommt im Einzelfall ein Tauschmechanismus zum Tragen. Wird eine dieser Flächen für den Wohnungsbau, Verkehrsinfrastruktur oder sonstige Bauprojekte in Anspruch genommen, muss diese verbindlich an anderer Stelle innerhalb der Hamburger Landesgrenzen kompensiert werden.

Die im Vertrag formulierten Vorgaben betreffen 90 Prozent der vorhandenen Freiflächen, darunter Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete, sowie Parkanlagen und Grünzüge einschließlich des Biotopverbunds. Die verbleibenden 10 Prozent der Hamburger Freiflächen bieten städtebaulichen Entwicklungsspielraum für die Stadt.

Mit Blick auf die Naturqualität profitiert vor allem der sogenannte durchschnittliche Biotopwert von Naturschutzgebieten von der Volksinitiative. Er muss seit 2019 fortlaufend gesteigert werden. Das bedeutet konkret: Wird auf einer bislang unbebauten Fläche gebaut und dadurch der Naturwert geschmälert, muss an anderer Stelle aufgewertet werden, etwa durch Extensivieren von Grünland, das Verbessern des Wasserhaushalts von Wäldern und naturnahes Waldbewirtschaften. Das ist nicht nur für den Naturschutz ein Gewinn, sondern auch für die Lebensqualität der Hamburger Bevölkerung.

 „Die Volksinitiative des NABU hat sich wirklich gelohnt“, bekräftigt Malte Siegert, 1. Vorsitzender des NABU Hamburg. „So manche Inanspruchnahme von Grünflächen wird durch die Vereinbarung bereits im Vorfeld verworfen, völlig unbemerkt für die Öffentlichkeit. Dem Naturwert wird in Behörden und öffentlichen Unternehmen endlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt und die Naturschutzarbeit ist dank der Initiative finanziell besser ausgestattet. Das sind tolle Erfolge, die sich in den nächsten Jahren weiter positiv auf die Entwicklung Hamburgs positiv auswirken werden.“

Den Umsetzungsprozess der getroffenen Vereinbarungen wird der NABU Hamburg weiter kritisch und konstruktiv begleiten.

 Alle Infos zu den Ergebnissen der NABU-Initiative unter www.NABU-Hamburg.de/gruen-erhalten

cb

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