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16.04.2014

Welches Bio wollen wir? Veranstaltungsbericht

Am 4. April fand in der TUHH die Veranstaltung unter dem Motto "Welches Bio wollen wir?" statt. Eingeladen hatten BIÖRN e.V. (Öko-Regionalinitiative Norddeutschland) und die Bioinsel Harburg. Wir wollten in kleinen Runden über Fragen sprechen, die uns irgendwie alle bewegen: Welche Unterschiede gibt es zwischen verschiedenen Bio-Labeln, was können wir von der Bio-Landwirtschaft erwarten, wohin geht die Reise?...

Wohin die Reise bzw. der Abend uns führen würde, wusste ich auch nicht und war entsprechend nervös! Als geladene Gäste erschienen: - Annette und Hans Möller von den Oekomelkburen - Hubertus von Hörsten, Hof Wörme - Silke Bruns und Günter Lach, Lebensmittelchemiker mit Spezialisierung auf Pestiziduntersuchungen - Uli Rüben vom Bauckhof. Moderiert wurde der Abend von Ute Thode, die ich schon lange kenne und die nach Jahren als Bäuerin auf dem Lämmerhof jetzt bei unserem Großhändler Grell arbeitet.

Ute begann, indem sie Stichworte in den Raum stellte und das Konzept von Bio 1.0, 2.0 und 3.0 vorstellte: Bio 1.0 war die Zeit vor Pestiziden und Mineraldünger, als es noch nichts anderes gab als Bio. Mit der Einführung verbindlicher Richtlinien durch die EU Anfang der 90er Jahre wurde Bio 2.0 eingeläutet. Jetzt stehen wir an der Schwelle zu Bio 3.0 – Aufweichen der Richtlinien durch die EU, wachsende Nachfrage im globalen Rahmen, als Gegenbewegung ein neues Interesse der Verbraucher an Herkunft und Qualität ihrer Lebensmittel. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde verteilten wir uns an mehreren Tischen und bekamen jeweils eine von vier Fragestellungen als Aufgabe:

    Wie ist der Weg vom Bioerzeuger zum Verbraucher?
    Was erwarten wir von der Biolandwirtschaft?
    Was kennzeichnet Bio-Marken bzw. Premium-Bio?
    Wie soll Bio 3.0 aussehen?

Darauf folgte ein anregender, konzentrierter Austausch an den Tischen, teilweise wurde nicht mal die angebotene Pause zum Knabbern und Trinken genutzt, und irgendwie war es auch schade, dass Ute irgendwann diese Gespräche beendete, damit jede Gruppe ihre gewonnenen Ergebnisse vorstellen konnte. Dabei kam es nicht darauf an, daß diese Ergebnisse einheitlich waren – jeder hatte schon so seine eigenen Vorstellungen: der eine würde lieber alles selbst anbauen, der andere gerne alles an einem Ort gebündelt vorfinden; und während dem einen soziale Standards und Fairness besonders wichtig sind, liegen dem anderen eher Umweltschutz oder Tierwohl am Herzen. Das Schöne war: man konnte seine Vorstellungen, Wünsche, Ideen in einer kleinen Runde äussern und austauschen, ohne ideologische Grabenkriege befürchten zu müssen!

Und so kam es, dass dieser bunt gemischte Haufen aus Studenten, Rentnern, Landwirten, Angestellten am Ende wirklich zufrieden und angeregt nach Hause ging – das war jedenfalls mein Eindruck. Ich freue mich auch weiterhin auf angeregte Gespräche mit Ihnen!

Mein besonderer Dank gilt dem AstA der TUHH, der uns den wunderbaren Raum in der ehemaligen Kaserne zur Verfügung gestellt hat!

Thomas Jörck
Bioinsel Harburg

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