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09.08.2012

Hormone durch gefährliche Pestizidrückstände im Essen

Hormone im Essen! Eine Untersuchung von PAN und Global 2000 belegt gefährliche Pestizidrückstände in europäischem Obst und Gemüse. Die mit hormonell wirkenden Pestiziden am höchsten belasteten Lebensmittel in der EU sind Kopfsalat, Tomaten, Gurken, Äpfel und Lauch. Verbraucher konsumieren potentiell  bis zu 30 verschiedene hormonaktive Pestizide und schlimmstenfalls sogar ein Gemisch von über 20 dieser Stoffe in einem Lebensmittel. Diese besorgniserregenden Ergebnisse zeigt eine Untersuchung des Pestizid Aktions-Netzwerks (PAN Europe und PAN Germany) und der österreichischen Umweltschutzorganisation Global 2000. Die Analyse basiert auf den Überwachungsdaten der europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA).

Hormonell (oder "endokrin") wirksame Chemikalien greifen in den Hormonhaushalt von Mensch und Tier ein, indem sie wie körpereigene Hormone wirken oder anderweitig das endokrine System stören. Die wirksamen Mengen solcher Chemikalien sind, wie auch bei körpereigenen Hormonen extrem klein, vergleichbar mit einem 20sten Teil eines Wassertropfens in einem Olympiaschwimmbecken. Eine wachsende Zahl wissenschaftlicher Studien zeigt einen Zusammenhang zwischen der Belastung mit hormonell wirksamen Chemikalien und steigenden Zahlen von Fruchtbarkeitsstörungen, hormonell bedingten Krebserkrankungen wie Brust- und Prostatakrebs, aber auch von Adipositas und Diabetes und weiteren chronischen Erkrankungen.

Die Untersuchung von PAN und Global 2000 berechnet auf Basis der EFSA-Daten zur durchschnittlichen Langzeitbelastung von Verbrauchern Summenwerte für die identifizierten hormonell wirksamen Pestizide von bis zu 1.300 Mikrogramm pro Kilo bei Blattsalat.  "Dies sind Besorgnis erregende Zahlen, da bereits geringste Mengen ein Gesundheitsrisiko darstellen können, besonders während empfindlicher  Entwicklungsphasen von Kindern", kommentiert die Pestizid-Expertin von PAN Germany Susanne Smolka. Damit Stoffverbote tatsächlich in Zukunft erfolgen, muss die EU-Kommission zunächst bis zum Dezember 2013 Kriterien zur Identifizierung hormonaktiver Eigenschaften bei Pestiziden und Bioziden ausarbeiten. Der Prozess ist bereits im Gange.

Für Verbraucher gibt es momentan nur die Möglichkeit, ganz oder zumindest bei den besonders belasteten Obst- und Gemüsesorten auf Bio-Produkte umzusteigen. Weitere Möglichkeiten hormonell wirksame Chemikalien im Haushalt zu vermeiden, sind bei der Auswahl von Plastikprodukten oder durch Vermeidung von Bioziden wie Schädlingsbekämpfungsmitteln gegeben. Praktische Tipps zur Vermeidung sowie Hintergrundinformationen zu den Gesundheits- und Umweltrisiken durch hormonelle Chemikalien haben PAN und Global 2000 in einer
Informationsbroschüre zusammengefasst.

Download der Broschüre "Hormone im Essen - endokrin wirkende Pestizide in Nahrungsmitteln der Europeischen Union kann hier heruntergeladen werden: http://www.pan-germany.org/download/ED_Pestizide.pdf

Weitere Downloads:
PAN Germany (2012): Pestizide und Gesundheitsgefahren - Daten und Fakten http://www.pan-germany.org/download/Vergift_DE-110612_F.pdf
PAN Germany (2012): Pestizid-Vergiftungen stoppen – Eine neue Pestizid-Politik ist nötig nach Jahren des Versagens http://www.pan-germany.org/download/Pestizid-Vergiftungen_stoppen.pdf
PAN International (2010): Communities in Peril: Global report on the health impacts of pesticides used in agriculture http://www.pan-germany.org/download/PAN-I_CBM-Global-Report_1006-final.pdf
Pressemitteilung vom 18.09.12 http://www.pan-germany.org/download/presse/PI_UNEP-Bericht_Global cjhemicals Outlook_120906_F.pdfl

Aktions-TIPP: Wer Konzernen die "Rote Karte" zeigen will, sollte es hier tun: http://action.pan-germany.org

Kontakt: Susanne Smolka, PAN Germany, www.pan-germany.org

Anmerkung der Redaktion: Der Umstieg auf Bioprodukte allgemein lohnt sich doppelt für die Verbraucher/innen. Sie ernähren sich gesund und schützen gleichzeitig die Umwelt: Bio-zertifizierte Produkte stammen aus umweltschonendem Anbau. Dieser kommt Flora und Fauna und damit letztendlich auch wiederum dem Menschen zugute!  Unser LiteraturtippBio-Lebensmittel - warum sie wirklich gesünder sind". Weiterer Download: Pestizidliste von PAN (2011, englisch)  (cb)

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