Wir ziehen die Schlaufen unserer weißen FFP2-Masken hinter die Ohren und drücken den Nasenbügel fest, während wir die Stufen zum Bankhaus erklimmen. Im Gepäck haben wir ein handliches, 200g leichtes Gerät mit einer gewichtigen Aufgabe: die Raumluftqualität zu garantieren. Denn es kontrolliert den CO2-Gehalt in der Luft, die relative Luftfeuchtigkeit und die Raum-Temperatur. Darüber hinaus ist es ein guter Indikator für einen zu hohen Aerosol-Anteil in Innenräumen und die damit verbundene Virenbelastung.
Florian Eggers von der PSD Bank Nord empfängt uns – ebenfalls Corona-Regel- konform maskiert und ohne den sonst üblichen Handschlag – und geleitet uns in den zukünftigen Wirkungskreis des kleinen Luftkontrolleurs: Die Plexiglas-Scheibe quer über dem Schreibtisch verrät uns, dass wir jetzt im Beratungsraum der Bank stehen.
Die hohen Fenster sind geschlossen. Zügig befreit Eggers unser fliegengewichtiges Mitbringsel von seiner Verpackung und installiert es auf der Fensterbank in der Nähe einer Steckdose. Kurzer Knopfdruck, dann erscheinen diverse Zahlen auf dem Display und wir stellen fest, dass wir im Augenblick gute Luft durch unsere Masken atmen: Die CO2-Anzeige pendelt sich auf 400 ppm (parts per million] ein und lässt zusätzlich ein kleines Smiley-Symbol auftauchen.
„Sobald die CO2-Konzentration über 1000 Parts per Million klettert, muss gelüftet werden“, erklärt Dr. Regina Marek. „Weil bei einem zu hohen Kohlendioxid-Anteil in der Luft die Konzentrationskurve nach unten fällt und sich auch Coronaviren besonders gut in schlecht gelüfteten Räumen verbreiten.“
„Mit so einem Luft-Monitor können sich also unsere Angestellten und unsere Kundschaft auch ohne Dauerlüftung viel sicherer vor Ansteckung fühlen“, stellt Eggers zufrieden fest. „Denn noch ist die Pandemie ja nicht gebannt.“
Wir verabschieden uns – ohne Handschlag – und streben freudig unserem Feierabend entgegen.
Text & Fotos: Chris Baudy
Bildungspartner für Nachhaltigkeit