Gestern am 4. Mai, wie im Vorjahr, war der sog. Deutsche Erdüberlastungstag, der wieder einmal gezeigt hat, dass unser Lebensstil in Deutschland statt einer Erde, die Existenz von drei Erden erfordert.
Nach den Berechnungen des Global Footprint Network fiel vor fünf Jahren der sogenannte Erdüberlastungstag hierzulande auf den 29. April. 2019 und 2020 war es jeweils der 3. Mai. Vor zwei Jahren war der 5. Mai der Tag, an dem in Deutschland die Ressourcen für das Jahr rechnerisch verbraucht waren. 2022 und in diesem Jahr waren und sind wir wieder einen Tag früher dran. Eindeutig die falsche Richtung und ein deutliches Zeichen, mehr gegen den schier unaufhaltsamen Ressourcenschwund etwas zu tun - auf allen gesellschaftlichen Ebenen und im persönlichen Lebensumfeld.
Eine nachhaltige Entwicklung greift in dieser Hinsicht erst, wenn wir jährlich nicht mehr Flächen, Holz, Metalle, Nahrungsmittel usw. verbrauchen, als die Erde in einem Jahr generieren kann. Dabei hilft eine entsprechende Wirtschafts- und Rohstoffpolitik, die den natürlichen (und sozialen) Verhältnissen konsequent angepasst wird - mit verbindlichen Zielen und entsprechenden Maßnahmen.
Die Kampagne "We #MoveTheDate" (Wir verschieben den Tag) hat beispielsweise bereits eine Vielzahl von städtebaulichen Veränderungen und Produktentwürfen aufgetan, die der Überforderung unseres Planeten auch in Deutschland entgegentreten. Die Highlights können hier nachgelesen werden: https://www.overshootday.org/movethedate-deutschland/. Eine interaktive Weltkarte zeigt, wo welche Maßnahmen angesiedelt sind: https://movethedate.overshootday.org/
Als Einzelne:r und auch gemeinsam gilt: Vorausschauend konsumieren zum Beispiel durch effizienten Energieverbrauch, weniger Fleischkonsum, umweltfreundliches Reisen. Als Faustregel gilt: Reduce - Reuse - Recycle, sprich: Sparsamer Umgang mit Ressourcen (auch durch gemeinsame Nutzung), längere Nutzungsdauer von Kleidung, Haushaltsgegenständen etc. und nach deren Abnutzung dem Kreislauf zur Weiter- bzw. Wiederverwendung zuführen - letzteres hängt natürlich ab von der Beschaffenheit und Aufbereitungsfähigkeit der Produkte oder ihrer Bestandteile sowie von vorhandenen Kreislaufsystemen.
Lektüre-Tipps
> Rohstoffpolitik (INKOTA-netzwerk)
> Positionspapier des BUND zum Ressourcenschutz (08.03.2023)
> Global Footprint Network (EN)
Aktions-Tipps (Auswahl)
> Ökostrom beziehen oder generieren
=> Solaranlage am Balkon (utopia.de Ratgeber)
=> Die besten Ökostromanbieter (utopia.de Ratgeber)
> Reparatur-Initiativen nutzen, unterstützen oder aufbauen
=> https://www.reparatur-initiativen.de
=> Repair Cafè Harburg
> Secondhand-Ware kaufen
=> Refurbished (mobile Endgeräte)
=> Second-Hand-Shops (interaktive Karte)
> Unverpackt einkaufen auf Märkten,
=> in Bio- und anderen Läden
=> deutschlandweit
> Wertstoff-orientiert entsorgen
=> Mülltrennung wirkt (Infos, Listen etc.)
Chris Baudy
Bildungspartner für Nachhaltigkeit