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Agenda 21-Programm

Agenda 21 steht für ein staatenübergreifendes Aktionsprogramm im 21. Jahrhundert, das nachhaltige Entwicklungsprozesse überall auf unserer Erde anstoßen will.

Was hDie Erde schützen (Komposition und Foto Gisela Baudy)eißt Agenda 21?
Das Wort Agenda kommt aus dem Lateinischen und heißt wörtlich „was zu tun ist“. Die Zahl 21 meint dabei das 21. Jahrhundert

Inhaltlich ist Agenda 21 das gemeinsame Programm von rund 180 Ländern für eine zukunftsfähige Welt im 21. Jahrhundert und richtet sich an alle Staaten und Bürger der Erde. Ihr Leitbild ist die nachhaltige Entwicklung zur Sicherung des Lebens und Überlebens von Mensch und Umwelt von heute und morgen. Eine Entwicklung aber ist nur dann nachhaltig, wenn bei unserem Handeln ökologische, soziale und wirtschaftliche Interessen miteinander im Einklang stehen. Zu den drei tragenden Säulen von Agenda 21 gehören daher Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und nachhaltiges Wirtschaften.

Mit anderen Worten: Agenda 21 ist ein Mit-Mach-Programm von allen für alle zur Gestaltung einer lebenswerten Zukunft und hat ein angemessenes wirtschaftliches Wachstum zum Ziel. Angemessen aber sind alle wirtschaftlichen Fortschritte, die weder auf den Rücken der Armen (Länder) noch zu Lasten der Umwelt gehen. Agenda 21 ist damit ein Aktionsprogramm zur generationsübergreifenden Sicherung von umweltverträglichem und sozio-ökonomischen Wohlstand auf der ganzen Welt.

Die Ursprünge von Agenda 21 wurzeln im Erdgipfel 1992 in Rio de Janeiro. Dort wurden auch die 27 Grundsätze von Rio (siehe unten) formuliert.

Weiterführende Links zu Agenda 21:
Die Agenda 21 (UN-Dokument, deutsche Version)
UrsprüngeUrsprünge von Agenda 21
Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung
UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" 2005-2014
Nachhaltiges Hamburg

 

Erklärung über Umwelt und Entwicklung auf dem Erdgipfel 1992

Grundlage für die heute Agenda 21 sind 27 Grundsätze, die auf dem Erdgipfel in Rio de Janeiro im Jahre 1992 aufgestellt wurden.

Die Erklärung von Rio über Umwelt und Entwicklung begreift die Erde als ein integrales System ineinandergreifender Bereiche. Sie besagt, dass auf lange Sicht wirtschaftlicher Fortschritt nur im Verbund mit Umweltschutz möglich ist. Dazu ist eine weltweite und gerechte Partnerschaft zwischen den Staaten nötig. Regierungen, Volk und Schlüsselelemente der Gesellschaft müssen dabei beteiligt sein.

19 Grundsätze im Einzelnen (Auszug aus 27):

  • Die Menschen haben ein Recht auf ein gesundes und produktives Leben im Einklang mit der Natur.
  • Die heutige Entwicklung darf die Entwicklungs- und Umweltbedürfnisse der heutigen und der kommenden Generationen nicht untergraben.
  • Die Staaten haben das souveräne Recht, ihre eigenen Ressourcen zu nutzen, ohne aber Umweltschäden über ihre Grenzen hinaus zu verursachen.
  • Die Staaten erarbeiten internationale Gesetze zur Wiedergutmachung von Schäden außerhalb ihrer Landesgrenzen (...).
  • Die Staaten treffen vorbeugende Maßnahmen zum Schutz der Umwelt (...).
  • Wenn eine nachhaltige Entwicklung erreicht werden soll, muss der Umweltschutz als integraler Bestandteil des Entwicklungsprozesses und keinesfalls isoliert davon betrachtet werden.
  • Der Kampf gegen die Armut und der Ausgleich der Unterschiede im Lebensstandard in verschiedenen Teilen der Welt sind von grundlegender Bedeutung (...).
  • Die Staaten arbeiten zusammen, um die Gesundheit und Integrität der Ökosysteme der Erde zu erhalten, zu schützen und wiederherzustellen (...).
  • Die Staaten verbessern oder eliminieren ein unverträgliches Produktions- und Konsumverhalten und unterstützen dazu geeignete demographische Maßnahmen.
  • Umweltfragen werden am besten unter Beteiligung aller betroffenen Bürger behandelt. Die Staaten erleichtern und fördern das Bewusstsein und die Beteiligung der Öffentlichkeit, indem sie möglichst umfassende Umweltinformationen zur Verfügung stellen.
  • Die Staaten setzen wirksame Umweltschutzgesetze in Kraft (...).
  • Die Staaten arbeiten gemeinsam am Aufbau eines offenen, internationalen Wirtschaftssystems, das in allen Ländern zu wirtschaftlichem Wachstum und nachhaltiger Entwicklung führt (...).
  • In allen Fällen von Umweltverschmutzung sollte das Verursacherprinzip zur Anwendung gelangen.
  • Die Staaten vermeiden oder verhindern, dass Aktivitäten bzw. Materialien die Gesundheit oder Umwelt gefährden, ins Ausland verlagert bzw. transportiert werden.
  • Die Staaten informieren sich gegenseitig über Naturkatastrophen oder Aktivitäten, die über die eigenen Landesgrenzen hinaus schädliche Auswirkungen haben könnten.
  • Eine nachhaltige Entwicklung erfordert ein besseres wissenschaftliches Verständnis der Probleme (...).
  • Die volle Beteiligung der Frauen ist von entscheidender Bedeutung, wenn eine nachhaltige Entwicklung erreicht werden soll. Die Kreativität, der Idealismus und der Mut der Jugend sowie das Wissen von Eingeborenenvölkern werden ebenfalls benötigt. Die Staaten anerkennen und wahren die Identität, Kultur und Interessen von Eingeborenenvölkern.
  • Krieg verhindert an und für sich eine nachhaltige Entwicklung (...).
  • Friede, Entwicklung und Umweltschutz sind ineinander verflochten und voneinander untrennbar.

Quelle:
Michael Keating, Erdgipfel 1992: Agenda für eine nachhaltige Entwicklung. Eine allgemein verständliche Fassung der Agenda 21 und der anderen Abkommen von Rio., Genf 1993: Centre for Our Common Future.

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