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05.05.2023

Suffizienz statt sorgenloser Hafen-Sause

Der NaBu kritisiert die nicht nachhaltige Gestaltung des diesjährigen Hafengeburtstages und die fehlenden Hinweise auf eine zukunftsfähige Gestaltung der Schifffahrt.

Heute beginnt der 834. Hafengeburtstag und auch in diesem Jahr verpasst der Hamburger Senat die Chance, den Hafengeburtstag zu einer nachhaltigen Veranstaltung sowie zum Schaufenster für umweltfreundliche Schifffahrt zu machen. Die vielen mit fossilen Treibstoffen angetriebenen großen und kleinen Schiffe schaden dem Klima und verpesten vor allem die Luft am nördlichen Hafenrand. Zudem kritisiert der NABU, dass der Großteil der Kreuzfahrtschiffe, denen beim Hafengeburtstag eine besondere Bühne geboten wird, weiterhin giftiges Schweröl nutzen. Dass es zudem mitten in der Vogelbrutzeit wieder ein großes Feuerwerk geben soll, ist im Sinne des Artenschutzes wirklich bedauerlich. Auch hier gibt es mit Licht- und Laser-Shows bereits bedeutend naturfreundlichere Lösungen.

Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg, erläutert die Haltung des NaBu so: „Der Hafengeburtstag wäre aufgrund seiner Dimension eine Chance für nachhaltige Veranstaltungen und ein tolles Schaufenster, für Innovationen in der Schifffahrt. Neben den alten Traditionsseglern ließe sich zum Beispiel zeigen, wie die Nutzung des Windes auch in der modernen Schifffahrt Kraftstoffverbräuche senken und den Ausstoß an Schadstoffen minimieren kann. Als ob es keinen Ukraine-Krieg, keine Debatte um Energieknappheit und keine Klimakrise gäbe, wird der Hafengeburtstag jedoch nach dem bekannten Muster ablaufen. Das ist für eine Stadt, die sich Nachhaltigkeit auf die Fahnen schreibt und zudem die energetische Transformation gestalten will, einfach zu wenig. Jetzt drehen sich wieder ein paar Kreuzfahrer und bis zu 3000 PS starke Schlepper lustig im Kreis und verballern sinnlos fossilen Treibstoff. Damit muss endlich Schluss sein. Noch vor wenigen Wochen haben Politik und Verwaltung die Öffentlichkeit beschworen, sorgsam mit den teuren Ressourcen umzugehen und Energie wo immer möglich zu sparen. Tatsächlich brauchen wir leider dauerhaft mehr Suffizienz statt sorgloser Hafensause. Und mehr Mut vom Hamburg Tourismus, auch bei Großveranstaltungen neue Wege zu gehen, um den Rohstoff- und Energieverbrauch massiv zu reduzieren.“

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