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02.12.2019

Giftige Lichterketten

Jüngste Testergebnisse der BUND-Studie zeigen hohe Schadtstoffbelastungen

Mit dem Advent kommen auch die elektrischen Lichterketten wieder zum Vorschein - und mit ihnen gesundheitsschädliche Weichmacher. Laut neuestem ToxFox Lichterkettencheck des BUND liegt bei drei der vier getesteten Produkte die Schadstoffbelastung um ein Vielfaches über der gemäß europäischer Richtlinie zugelassenen Konzentration von 0,1 Prozent. Damit sind diese Artikel nicht verkehrssicher und müssen sofort vom Markt genommen werden.

Im Einzelnen

Zur Adventszeit hängen viele Menschen Lichterketten in ihre Fenster und Gärten. Doch Achtung: Plastik kann krank machen! Im Herbst 2019 ließ der BUND Lichterketten bekannter Hersteller auf Schadstoffe testen. Ein externes Prüflabor untersuchte die Produkte auf bedenkliche Phthalate und Chlorparaffine (SCCP), die als Weichmacher für PVC dienen.

ALARMIERENDE ERGEBNISSE Drei der vier getesteten Lichterketten sind so hoch mit Schadstoffen belastet, dass sie nicht verkauft werden dürfen. Der Gehalt an gesundheitsschädlichen Weichmachern lag bei bis zu 27 Prozent. Gemäß der europäischen Richtlinie zur Beschränkung von gefährlichen Stoffen in Elektro- und Elektronikgeräten (RoHS) dürfen Produkte bereits ab Konzentrationen über 0,1 Prozent nicht verkauft werden. Die in den Lichterketten nachgewiesen Weichmacher DEHP und DBP ähneln körpereigenen Hormonen.

Studien brachten die Weichmacher mit verminderter Spermienqualität bei Männern, verfrühter Pubertät, Asthma, Brustkrebs, Fettleibigkeit, Dia-betes, niedrigen IQ-Werten und ADHS in Verbindung. Phthalate dünsten mit der Zeit aus den Produkten aus, binden sich an Hausstaub und können dadurch eingeatmet werden.Auch bei den Chlorparaffinen verstoßen drei Lichterketten mit Werten zwischen 0,24 und 2,4 Prozent gegen geltendes Recht.

Gemäß der europäischen Verordnung für persistente organische Schadstoffe (POP-Verord-nung) gilt für SCCP ein Grenzwert von 0,15 Prozent. Die Schadstoffe können Nieren-, Leber- und Schilddrüsenschäden verursachen und sind möglicherweise krebserregend. Sie reichern sich im Fettgewebe von Men-schen an und werden über die Muttermilch weitergegeben. Chlorparaffine sind extrem langlebig, sehr giftig für Wassertiere und belasten Gewässer, Böden und Lebewesen.

EInen Überblick zu den Testergebnissen finden Sie unter https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/chemie/chemie_toxfox_lichterketten_check_2019_factsheet.pdf.

Wenn Sie  ohne die gesundheitsschädlichen Weichmacher Licht in die dunkle Jahreszeit bringen möchten, folgenden Sie einfach diesen Tipps des BUND:. :

✔ Lieber Kerzen aus Bienenwachs statt Lichter­ketten - natürlich nur unter Auf­sicht.
✔ Kaufen Sie keine Pro­dukte aus weichem PVC oder Billig­artikel aus dunklem Hart­plastik.
✔ Bringen Sie stark riechende Plastik­produkte zum Händler zurück.
✔ Achten Sie auf Umwelt­zeichen wie den Blauen Engel.
✔ Nutzen Sie die kosten­freie ToxFox-App bei Ihrem Ein­kauf: Sie spürt Schad­stoffe in Alltags­pro­dukten auf. Zum Bei­spiel in elektronischen Geräten, Spiel­zeug, Möbeln, Teppichen oder Textilien. Mit der Nutzung helfen Sie uns, eine europäische Pro­dukt­daten­bank auf­zu­bauen. Weitere Informationen unter https://www.bund.net/toxfox.  

 

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