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22.09.2012

Gesunde Äpfel aus dem Garten, der Region und dem Regal

Äpfel von einer Streuobstwiese am Außenmühlenteich (Foto Gisela Baudy)Herbstzeit ist Obst- beziehungsweise Apfelzeit. Und mit Vitamin B und C, Mineralstoffen wie Kalium und Eisen, Ballaststoffen und natürlichen Farb- und Aromastoffen kommt gesunde Frische auf den Tisch.

Tatsächlich? Ja, solange die Äpfel bzw. Apfelbäume nicht mit chemischen Pestiziden (Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen) behandelt wurden. Denn ungeachtet, ob solche Substanzen für die Landwirtschaft durch die EU  zugelassen worden sind oder nicht (es gibt über 1000 zugelassene Stoffe), stehen sie - auch bei Unterschreitung oder Einhaltung der gesetzlichen Höchstmengen - in (begründetem) Verdacht, einzeln und insbesondere in Kombination gesundheitliche Beeinträchtigungen und Langzeitschäden bei Menschen zu verursachen sowie Schädigungen der Tier- und Pflanzenwelt hervorzurufen. 

Die eigene Ernte ist - auf jeden Fall soweit kein Profitinteresse dahinter steht - unbehandelt und wird gerne ungeschält verspeist oder zu Apfelkuchen, Apfelmost, Apfelmus, Apfelsaft, Bratäpfeln und vielem mehr verarbeitet.  Hier ist also alles in Butter und gesunder Genuss pur: Es gibt keine Pflanzenschutzmittel in den Äpfeln, keine (nennenswerten) Transportwege mit dem dadurch entstehenden, klimawirksamen Treibhausgas Kohlendioxid und auch keinen Verpackungsmüll.

Streuobstwiese am Außenmühlenteich (Foto Gisela Baudy)Wer keinen eigenen (Klein-) Garten und auch keine Streuobstwiese in der Nähe hat, kann gesunde, regional angebaute Äpfel im Bioladen  kaufen und ist damit sehr gut beraten. Denn erstens vermeiden regionale Erzeugnisse lange Transportwege und damit auch wieder CO2-Emissionen und Feinstaub-Belastungen der Luft. Und zweitens kommen - anders als im sogenannten konventionellen Landbau - in der ökologischen Agrarwirtschaft keine synthetischen Pestizide zum Einsatz. Zertifizierte Bio-Äpfel sind also nicht pestizidbelastet und können mit Schale gegessen oder auch zu leckeren Apfelspeisen verarbeitet werden. Solche gesunden Äpfel finden HarburgerInnen in der "Bio-Insel" und auf dem Bio-Wochenmarkt am Sand. In Jork (Nähe Borstel) gibt es zudem auch einen Öko-Obsthof der Familie Quast - dort können die Äpfel auch online bestellt werden.

Unreife Äpfel von der Streuobstwiese (Foto Gisela Baudy)Aber auch Braeburn, Elstar, Gala Royal, Jonagored und co. aus dem Supermarkt sind einer Untersuchung von Öko-Test zu Folge nicht völlig zu verachten - wenngleich auch nicht immer regionale Ware in der Verpackung war, wo "regional" draufstand. Öko-Test ließ ökologisch und konventionell angebaute Äpfel aus zwei Öko-Ladenketten (wie z.B. Alnatura) und neun weiteren Discounterladenketten auf über 500 verschiedene Pestizidwirkstoffe und einige Ammoniumverbindungen (wie zum Beispiel DDAC, ein vielfach als Pestizid eingesetztes Desinfektionsmittel) prüfen. Das Ergebnis: Auch hier sind Bio-Äpfel immer die beste Wahl, da keine Pestizid-Rückstände nachgewiesen werden konnten. Konventionelle Äpfel aus sechs Supermarktketten wiesen Spuren zwischen einem und fünf Pestiziden auf, und in drei Discountermarkt-Apfelsorten fand das Labor bis zu vier Pestizide in Spuren, davon einige in erhöhten Mengen.  Die untersuchten Äpfel stammten aus Deutschland, Europa und Übersee (Neuseeland und Südamerika).

Der Test kann in der diesjährigen September-Ausgabe von Öko-Test und online unter www.oekotest.de nachgelesen werden.

Zum Thema "Bio-Lebensmittel - warum sie wirklich gesünder sind" lesen Sie auch unsere Rezension zum gleichnamigen Buch von Dr. Andrea Flemmer.

Eine von PAN (Pestizid-Aktions-Netzwerk) Germany zusammengestellte und 2011 aktualisierte Liste besorgniserregender / als hochgefährlich eingestufter Pestizide kann kostenlos bei PAN International heruntergeladen werden: PAN INTERNATIONAL LIST OF HIGHLY HAZARDOUS PESTICIDES.

cb

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