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Filmbesprechung Planet Ocean

Nach „Home“ (2009), „Forrests and People“ (2011) zeigt dieser neue Dokumentarfilm in Spielfilmlänge von Yann Arthus-Bertrand die Entstehung, Schönheit und Zerstörung unserer Ozeane. Der Fotograf und Filmemacher will mit der Macht seiner Bilder ein weiteres Mal unsere Sicht auf unsere Welt verändern, an unser Gewissen und unsere Verantwortung appellieren. Seine Sicht ist meist eine von oben – diese Art zu filmen und zu fotografieren entwickelte er während seiner früheren Tätigkeit als Heißluftballon Führer. In dieser Zeit entdeckte er seine Bestimmung, den Menschen die Schönheit der Erde und die Auswirkungen seines Eingriffs in die Natur aufzuzeigen.

Am Anfang war das Meer, der Ursprung allen Lebens. Der Film erklärt den Zuschauerinnen und Zuschauern  die Ursprung des Lebens im Ökosystem der Ozeane, beginnend mit den ersten Bakterien, den ältesten Lebensformen, die vor 4 Mrd. Jahren entstanden. Diese Entstehung und das Funktionieren dieses Systems wird mit Bildern von faszinierender Schönheit erzählt. Sie sind so beeindruckend, dass man den, durchaus anschaulichen, Kommentaren der Erzählerin schon fast gar nicht mehr zuhört. Am Ende der Nahrungskette steht der Mensch. Die Luftaufnahmen erzeugen auch hier den Wow-Effekt über das Ausmaß menschlicher Schaffenskraft.

Dann kippt die Stimmung des Filmes. Der Hafen Shanghais, seineszeichens größter Handelshafen der Welt, steht exemplarisch für eine die Regeln des Ökosystems verachtendes Wirtschafen des Menschen. „Fische haben keinen Anführer und bewegen sich trotzdem in perfekter Formation" hören wir die Erzählerin sagen. "Jeder Fisch nimmt den anderen wahr und hält gebührenden Abstand. Disziplin ist Grundregel der Gruppe.“ Am Beispiel des Zusammenlebens der Fische im Meer zeigt der Film, wie sich der Mensch in das Ökosystem einfügen könnte. Die Bilder der Überfischung, die am Ende zum Tod des Systems, und damit uns selbst führen, hinterlassen ein über die Maße beklemmendes Gefühl.

Zum Schluss weist der Film auf Handlungsmöglichkeiten für die Politik und die Konsument/innen hin, geht jedoch nicht auf die Komplexität der auf der Welt herrschenden Politik-, Wirtschafts-, und Gesellschaftssysteme ein. Diese funktionieren nämlich noch lange nicht so perfekt wie das System der Ozeane. Vielleicht tragen die Werke von Yann Arthus- Bertrand, der seine Filme mit Unterstützung der Vereinten Nationen und engagierten Wirtschaftsunternehmen produziert, einen Teil dazu bei.

Filmangaben:
Planet Ocean, 90 Minuten, Universal Studios, 2012, Regie: Yann Arthus-Bertrand, Michael Pitiot
Der Dokumentarfilm ist im Handel als DVD und Blu-ray ab 12,80 € und in iTunes für 16,99 € erhältlich.

> Persönliche Website von Arthus-Bertrand

Isabel Wolff

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