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Harburg summt

Im Rahmen der Aktion "Hamburg summt! Mit der Biene als Botschafterin zu mehr StadtNatur" ist Harburg der erste Hamburger Bezirk, der Ende Juni 2013 auf einem öffentlichen Gebäude einen städtischen Bienenstandort geschaffen hat. Auf dem sozialen Dienstleistungszentrum (SDZ) sind 150.000 Honig-Bienen in drei grünen Bienenstöcken zu Hause und laben sich an Sedum, Mauerpfeffer (Sedum acre) und Steinbruch, einer genügsamen, widerstandsfähigen und flächendeckenden Dachbepflanzung. Diesen Bienenstandort hatten am 8. Juli 2013 der Harburger Bezirksamtsleiter Thomas Völsch, Dr. Corinna Hölzer und Cornelis Hemmer, die Initiatoren von "Deutschland summt!" und Reena Eddiks von der Hanns- R. Neumann Stiftung erstmals öffentlich präsentiert.

Die Bienenstöcke kommen aus dem Bestand des Harburger Hobby-Imkers Thomas Krieger. "Stadt-Imkern ist sehr attraktiv, denn die Stadt, besonders auch Harburg, bietet eine reiche Blüten-Vielfalt durch Kleingärten, Parkanlagen, Naturschutzgebiete und Obstplantagen", erklärte Krieger. "Und Vielfalt stärkt die Bienen gegen Schädlinge." Der Imker wird sich regelmäßig um die Bienenstöcke kümmern, den Honig ziehen und die Bienen im Winter mit Zuckerlösung aufpäppeln. Der geerntete Honig, schätzungsweise 250g pro Bienenstock. ca. alle 14 Tage, wird im Bezirk verbleiben und ist somit als echtes regionales beziehungsweise lokales Produkt ein gutes Beispiel für gelebten Klimaschutz. "Wie und wo der Honig verwendet wird, klären wir noch", versprach Völsch.

Mit der Beteiligung an dem Hamburg- und bundesweit ausgerichteten Bienenprojekt leistet der Bezirk als "urbaner Gärtner" Naturschutz und Sensibilisierungsarbeit für das Thema Stadt und Natur. Das gilt auch für die Biene in ihrer Bedeutung als wichtigstes, aber durch konventionelle Landwirtschaft zunehmend gefährdetes Bestäubungsinsekt. Über Honig-Probier-Aktionen, Honig schleudern, Bienenbeobachtungen, Kerzendrehen usw. bietet dieser bezirkliche Bienenstandort zugleich eine Möglichkeit für praktische Umwelt-Bildung in Kitas und Schulen vor Ort. Außer in Hamburg gibt es das Bienenprojekt bisher in Berlin, Frankfurt und München.


Über die fleißigen Bienen
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Bienenvölker sind unerlässlich für den Anbau von Beeren, Stein-, Kern- und Hülsenfrüchten, Nüssen und Getreide. In Deutschland bestäuben diese emsigen Insekten 80 % der Kultur- und Wildpflanzen und liefern Honig, Pollen, Bienenharz/-leim (Propolis), Futtersaft für die Bienenköniginnen (Gelée Royal, meist importiert aus Fernost), Wachs und Bienengift für die Lebens- und Heilmittel sowie Kerzen und Kosmetik. Sie sind das drittwichtigste Nutztier in Deutschland.

Seit Jahren lässt sich weltweit ein massives Bienensterben (Colony Collapse Disorder CCD) beobachten, mit einem Bestandsrückgang zwischen 10 und 30 Prozent in Europa, 30 Prozent in Nordamerika und fast 85 Prozent im nahen Osten. Als Ursachen werden vermutet: zu wenig Vielfalt für die Bienen durch Monokulturen, Vergiftungen und Desorientierung durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in konventioneller Landwirtschaft, durch globalisierten Handel eingeschleppte Pilze, Viren, Milben und Bakterien. Weitere Faktoren sind Luftverschmutzung, Zerstörung von Lebensräumen und Nahrungsgrundlagen sowie veränderte Blütezeiten der Pflanzen durch klimatische Veränderungen.


Links
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Hamburg summt! Bienenstöcke für Harburg (Einweihung am 08.07.13, mit Bildern)
Hamburg summt! (Hamburg Deutschland-summt)
Deutschland summt! (Deutschland summt)
Webcam des Deutschen Bienen-Journals
(Berlin Deutschland-summt)
Landwirtschaft entdecken
(information medien agrar e.V.)
UNEP Studie: http://www.unep.org/dewa/Portals/67/pdf/Global_Bee_Colony_Disorder_and_Threats_insect_pollinators.pdf

Chris Baudy

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