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09.10.2011

Harburg trinkt fair und klimafreundlich

Am 30.09.11 begrüßten die Veranstalter HARBURG21, Weltladen Harburg, Neugraben fairändern und die Faire Trade Stadt Hamburg Harburger PolitikerInnen, Bedienstete des Bezirks und BürgerInnen im Harburger Rathaus zur Fairen Kaffeepause.

Manfred Schulz eröffnet die Faire Kaffeepause (Foto Gisela Baudy)Fair gehandelter Kaffee ist im Aufwind, machte aber 2010 im Kaffeetrinkerland Deutschland lediglich zwei Prozent des Kaffeeabsatzes aus. Fairer Handel braucht daher unsere Unterstützung, auch durch die Harburger Politik und Verwaltung. Deshalb beteiligten sich am 30.09.11, dem deutschen Kaffeetag, engagierte KommunalpolitikerInnen, Bedienstete des Bezirks Harburg und BürgerInnen am bundesweiten Weltrekordversuch des fairen Kaffeetrinkens.

Torsten Meinberg beim Kaffeeausschank (Foto Gisela Baudy)Pünktlich um 11:30 Uhr eröffnete Manfred Schulz, Vorsitzender der Harburger Bezirksversammlung, die Aktion „Kaffee.Pause.Fair - jede Tasse zählt!“. Er unterstrich dabei die Wichtigkeit des Fairen Handels als valides Instrument zur Armuts-Bekämpfung in den wirtschaftlich benachteiligten Regionen dieser Welt. Fairer Handel „ist eine breite Bewegung aus Produzenten, Exporteuren, Importeuren, Einzelhandel + Gastronomie, Weltläden und ehrenamtlichen Helfer und Verbraucher, die verantwortlich denken und handeln.“ erklärte Schulz den Gästen. Das bedeutet gerechte Löhne für die ProduzentInnen, demokratische Arbeits-Strukturen, Verbot von Zwangsarbeit und illegaler Kinder-Arbeit sowie zunehmend ökologische und energieeffiziente Produktion.

Zu dieser Aktion im Rahmen der „Fairen Woche(n)“ hatten das Lokale NachhaltigkeitsNetzwerk HARBURG21, der Weltladen Harburg, das Projekt Neugraben fairändern und die Fair Trade Stadt Hamburg eingeladen. Sie folgten damit dem Aufruf von Transfair e.V., ein Zeichen für den Fairen Handel zu setzen. Ziel der Harburger Veranstaltung war es, HarburgerInnen über die Beteiligung am deutschlandweit durchgeführten Weltrekordversuch für verantwortungsbewusstes Konsumverhalten zu gewinnen.

von links nach rechts: Jürgen Marek (GAL), Manfred Schulz (SPD), Jürgen Heimath (SPD) (Foto Gisela Baudy)52 Kaffeedurstige sind dieser Einladung gefolgt, darunter auch alle, die in der Harburger Politik und Verwaltung Rang und Namen haben wie Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg, Personalrats-Vorsitzender Hans-Jürgen Meyer, Bernhard Schleiden, Chef des Harburger Bürgeramtes, Medizinaldirektorin Dr. Maria Helle, Dr. Armin Ackermann, Leiter des Fachamtes für Verbraucherschutz und viele KollegInnen. An den zu „Inseln“ zusammengestellten Tischen kam es zu regen Diskussionen rund um die Themen fairgehandelter Kaffee, Umwelt und Klima. Wer wollte, griff zu bio-fairer Schokolade und Keksen. Für die geistige Nahrung sorgte außerdem die breitgefächerte Materialauslage der vier einladenden Initiativen zum Fairen Handel und Klima.

Dunja Kröger und Lisa Speck genießen den fairen Kaffee (Foto Gisela Baudy).Die Mehrzahl der Gäste machte auch gerne an dem HARBURG21 Kaffee-Lern-Quiz „Schätzen Sie doch mal ...“ mit und lag auch oftmals richtig mit ihren Antworten. Es gab zehn Fragen wie beispielsweise: „Wie viele Liter Wasser stecken in einer Tasse Kaffee?“ Die richtige Antwort lautet: 140 Liter. Oder „Wie viele Tonnen CO2 werden ausgestoßen für eine Tonne Röstkaffee? Es sind drei Tonnen Kohlendioxid.

„Das ist ja erschreckend viel!“, stellte Rita Kleinschmidt-Yaya vom Gesundheitsamt Harburg betroffen fest. „Das ist in der Tat eine extrem schlechte Klimabilanz. Sie lässt sich aber beispielsweise durch den Einsatz regenerativer Energien erheblich verbessern“, erklärte Dr. Chris Baudy von HARBURG21. „Außerdem kann der Ausbau fairer Handelsstrukturen“, so der Quizmaster, „den Kleinbauern und Produzentengruppen helfen, neben Lebensunterhalt, Bildung und Gesundheit auch in umwelt- und klimafreundliche Technologien zu investieren.“

Rita Kleinschmidt (links) und Dr. Maria Helle beim Kaffeequiz (Foto Gisela Baudy)Viel besser dagegen gestaltete sich die „Veranstaltungsbilanz“, denn alles in allem kam diese „Kaffee-Fair-Kostung“ bei allen Gästen sehr gut an. „Das sollte öfter wiederholt werden“, meinte Dunja Kröger vom Sozialen Dienstleistungszentrum Harburg. „Ja, das Thema muss verstärkt in das Bewusstsein von Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit gerückt werden“, stimmte der GAL-Abgeordnete Jürgen Marek zu. „Sonst hat Fairer Handel weiterhin einen viel zu geringen Markt-anteil, um Armut weltweit wirksam bekämpfen zu können“, ergänzte Bernd Kähler, SPD-Abgeordneter im Bezirk Harburg.

Die VerVeranstalterInnen mit Manfred Schulz. Von links nach rechts: Bernd Kähler (Weltladen Harburg), Gisela Baudy (HARBURG21), Manfred Schulz, Birgit Podendorf (Weltladen Harburg), Lisa Speck (Fair Trade Stadt Hamburg), Antje Kurz (Neugraben fairändern). (Foto Chris Baudy)anstalterInnen waren zufrieden: Harburg hat mit dieser Aktion den ersten Schritt in die rich-tige Richtung getan und sollte diesen Weg konsequent weitergehen.

Infos zum Aktionstag und Fairen Handel siehe www.fairtrade-deutschland.de.

Chris Baudy 

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