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Klimagerechtigkeit

Der weltweite Klimawandel trifft vor allem die ärmeren Länder. Klimagerechtigkeit zielt als politisches Konzept a) auf die weltweite Reduzierung der Klimagase bei gleicher Verteilung der Emissions-Rechte und b) auf die Entschädigung der ärmeren Länder für die Klimafolgen.

Die immensen Treibhausgase, den die Industrienationen tagtäglich in die Atmosphäre entlassen, belasten die südlichen Länder mehr als den industrialisierten Norden. Denn mit der weltweiten Klimaerwärmung gehen Überschwemmungen, Versalzung des Trinkwassers, Dürren und damit verbunden nie da gewesene Hungerkatastrophen einher.

„Generell werden Menschen auf absehbare Zeit umso stärker von den Folgen des Klimawandels betroffen bleiben, je ärmer und schwächer sie sind“, heißt es bei der Hamburger Infostelle für Klimagerechtigkeit. Der globale Klimawandel ist danach nicht allein ein Umweltproblem, er betrifft auch die Menschenrechte heutiger und zukünftiger Generationen. Und er beeinträchtigt empfindlich die Lebensräume von Tieren und Pflanzen.

In der deutschen Klimapolitik ist zur Erreichung der Klimagerechtigkeit ein weltweiter Pro-Kopf-Verbrauch von maximal ein bis zwei Tonnen Kohlendioxid im Jahr im Gespräch. Der bundesweite Pro-Kopf-Verbrauch beträgt im Vergleich dazu heute durchschnittlich elf Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Mit Hilfe des Klimaschutzpaketes 2007, das zahlreiche Klimaschutzmaßnahmen vorsieht, will Deutschland darum die jährlichen Treibhausgas-Emissionen bis 2020 um 40 % und bis 2050 um 80 bis 95 % reduzieren. Vergleichsjahr ist die CO2-Emissionsrate von 1990.

Allerdings verschärft westlicher Aktionismus wie die flächendeckende Produktion von Biokraftstoffen und die Schaffung von Monokulturen oft nur die soziale Schieflage in der Dritten Welt und belastet das ökologische System über das erträgliche Maß hinaus. Weitere Beispiele sind die einseitige Forcierung der Windkraftanlagen ohne gleichzeitige Bereitstellung einer intelligenten Infrastruktur zur Nutzung der gewonnenen Energie oder die vorzeitige Abschaffung der althergebrachten Glühbirne zugunsten der quecksilberhaltigen Energiesparlampe mit ihren Gesundheits- und Entsorgungsproblemen.

Ein weiterer politischer Eckpfeiler zur Erreichung der Klimagerechtigkeit ist das Einstehen der Industrieländer für die Folgen des Klimawandels. Jährliche UN-Klimakonferenzen (zuletzt Cancún in Mexiko 2010, Durban 2011 in Südafrika) setzen sich daher nicht nur die Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad, sondern auch die Bereitstellung von Milliarden-Fonds für Entwicklungsländer zum Ziel.

Links:
www.kirchefuerklima.de
Infostelle Klimagerechtigkeit Hamburg

Finanzierung für Klima und Entwicklung (Germanwatch)

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