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07.08.2019

Neue Kampagne zur Rettung der Bienen und Bauern

Ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis fordert Maßnahmen zum Erhalt von Artenvielfalt und bäuerlicher Landwirtschaft.

Die längst überfällige Agrarwende zum Wohle von Flora, Fauna und letztendlich auch uns Menschen vollzieht sich nicht im großen Stil. Neben bio-zertifizierten Bauernhöfen zeigen solidarische Landwirtschaften und Gemeinschaftsgärten, private Bienenwiesen und pestizidfreie Kleingärten den Weg. Politisch und Gesamtwirtschaftlich braucht es allerdings mehr.

Deshalb reichten am 31. Juli 2019 Organisationen aus ganz Europain Brüssel die Europäische Bürgerinitiative (EBI) „Save bees and farmers –Bienen und Bauern retten!“ ein. Sie will den Einsatz gefährlicher Pestizide beenden und Bäuerinnen und Bauern bei der Umstellung zu einer gesünderen und umweltfreundlicheren Produktionsweise unterstützen. Die EU-Kommission hat nun zwei Monate Zeit, die Bürgerinitiative zu prüfen. Sobald sie die Registrierung bestätigt, wird das Bündnis innerhalb eines Jahres eine Million Unterschriften in Europa sammeln.

Die Wissenschaft ist sich einig: Ohne tiefgreifende Veränderungen unserer landwirtschaftlichen Produktion wird der Kollaps unserer Ökosysteme nicht aufzuhalten sein. Ein Viertel der Wildtiere Europas ist vom Aussterben bedroht, der Bestand der Feldvögel hat sich in den vergangenen Jahrzehnten halbiert. Viele Bienenarten und andere bestäubende Insekten drohen auszusterben. Zudem mussten zwischen 2005 und 2016 rund vier Millionen kleinbäuerliche Betriebe schließen und werden durch immer weniger, immer größere Betriebe mit lebensfeindlichen Agrarwüsten ersetzt.

Überall in Europa entstehen derzeit Bürgerbewegungen, die eine andere Form der Landwirtschaft zum Ziel haben: Von der Mohnblumen-Bewegung in Frankreich über die Pestizidrebellen im Südtiroler Ort Mals bis zum erfolgreichen Volksbegehren "Rettet die Bienen", das in Bayern über 1,8 Millionen Menschen unterzeichnet haben. Die Europäische Bürgerinitiative "Save bees and farmers" setzt nun dort an, wo Europas Landwirtschaftspolitik maßgeblich gestaltet wird und fordert die EU-Kommission auf, per Gesetz

  1. für einen Ausstieg aus dem Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide bis 2035 zu sorgen. Dazu soll der Einsatz solcher Mittel bis 2030 um 80 Prozent reduziert werden, beginnend mit den gefährlichsten Wirkstoffen.
  2. natürliche Ökosysteme in landwirtschaftlich genutzten Gebieten wiederherzustellen, so dass die Landwirtschaft eine Triebkraft zur Erholung der Biodiversität werden kann.
  3. Bäuerinnen und Bauern mit einer reformierten Landwirtschaftspolitik bei der Umstellung zu unterstützen, bei der die Priorität auf eine kleinteilige, vielfältige, und nachhaltige Landwirtschaft gelegt wird. Außerdem soll ein schneller Ausbau von agrarökologischer Praxis und ökologischem Landbau, eine unabhängige Weiterbildung von und durch Landwirt*innen sowie Forschung zu pestizid- und gentechnikfreiem Anbau gefördert werden.

Die Europäische Bürgerinitiative ist ein Projekt von zivilgesellschaftlichen Akteuren aus ganz Europa, darunter Umweltschutzorganisationen, Imkerverbände, Verbraucherschutzorganisationen und Bürgerinitiativen. Zu den Trägern der Initiative gehören unter anderem die europäischen Netzwerke PAN Europe und Friends of the Earth Europe, die Aurelia Stiftung und das Umweltinstitut München (Deutschland), Générations Futures (Frankreich) sowie GLOBAL2000 (Österreich). Weitere Infos gibt die u.a. Aureliastiftung im Presseportal.
 

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