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15.06.2011

Nacktschnecken nachhaltig verbannen

Von Bierfallen, Schneckenzäunen und Schneckengräben

Es sind vorwiegend Nacktschnecken, die viele Pflanzen bis zum Kahlfraß schädigen können. Gehäuseschnecken dagegen ziehen meist Welkfutter den Frischpflanzen vor.

Wer Nacktschnecken in seinen Blumenbeeten findet, darf sie niemals mit Salz, Schneckenkörnern und anderen Giften bekämpfen. Denn dadurch leiden nützliche Tiere wie Vögel, Igel und Regenwürmer Schaden. Auch Katzen bekommen Vergiftungen.

Nacktschnecken sind nachtaktive Tiere und können gut am Abend von den Beeten und Blumen abgesammelt werden. Eine gute Absammelhilfe sind alte Bretter, unter den sich die Schnecken tagsüber sammeln. Wer will, kann sie dann in einen Eimer mit wenig Wasser werfen und an eine geeignete Stelle in Wald oder Wiese tragen.

Ein anderes Mittel ist die Bierfalle, die vom Fachhandel zu beziehen ist. Diese besteht aus zwei Teilen, einem Becher und einem Deckel mit kleinen Stegen. Der Becher wird dabei halb mit Bier gefüllt. Während der Deckel vor Regen schützt, lassen die Stege den Bierduft nach außen dringen. Die Schnecken kriechen, vom Bier angelockt, in den Becher und ertrinken. Nachteil dieser Variante: Auch die Schnecken der anliegenden Beete werden angelockt.

Darum sollte man die Bierfalle nur in Kombination mit Maßnahmen wählen, die Schnecken vom eigenen Beet fernhalten. Das beginnt bereits beim Blumengießen. Durch punktgenaues Gießen am Morgen bleibt die Erde zwischen den Blumen trocken, und es entsteht eine natürliche Sperre. Für einen trockenen Boden sorgt übrigens auch Rindenmulch.

Wenn das nicht hilft, lassen sich Blumenbeete sehr gut mittels so genannter Schneckenzäune aus Metall schützen, die der Fachhandel anbietet. Die Schnecken versuchen über die nach unten gebogene gezackte Kante zu kriechen und fallen ab.

Ähnlich wie der Schneckenzaun arbeiten sogenannte Schneckengräben. Vier normale halbe Regenrinnenrohre aus dem Baumarkt werden auf Gärung geschnitten und als viereckige Gräben zusammengeklebt. Um Beete gelegt und mit Wasser gefüllt, lassen sie gierige Schnecken schnell ertrinken.


Natürliche Feinde der Schnecken

Frösche, Kröten, Enten, Glühwürmchen, Laufkäfer, Hundertfüßler sowie viele andere Käfer und Weberknechte sind natürliche Feinde der Schnecken bzw. der Schneckeneier. Auch Maulwürfe und Spitzmäuse gehören zu den Fressfeinden und natürlich auch Vögel wie Amseln, Drosseln oder Saatkrähen.

Ein großer Schnecken-Vertilger ist überdies der Igel, der gern in Hecken lebt. Wer diesen putzigen Kerl in seinem Garten beherbergen möchte, häuft am besten an einer Stelle Zweige und Äste von Nadel- und Blattbäumen an. Auch Laufenten fressen mit Vorliebe Schnecken und Schneckeneier.


Text von Birgit Przybylski
(Frühere Moderation der Arbeitsgruppe Umwelt und Natur)

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