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11.06.2008

Grasfrösche, blaue Engel und mobile Erdenbürger auf dem Binnenhafenfest

Das lokale Nachhaltigkeitsnetzwerk HARBURG21 war auf dem achten Harburger Binnenhafenfest (2008) Brennpunkt verschiedener Umwelt- und sozialer Organisationen.

Die Themenpalette reichte von Artenvielfalt, fairen Warensiegeln, Klimaschutz, ehrenamtlichen Angeboten bis hin zur behindertengerechten Mobilität und bargeldlosem Tauschen. Nicht unweit davon warben die lokalen Netzwerkpartner Weltladen Harburg und der NABU Süd für ihre nachhaltigen Belange.

Wussten Sie schon, dass Grasfrösche nicht unter Laub oder Steinen und Moos, sondern auf dem Gewässergrund überwintern? Und dass Heidelbeeren sauren Boden anzeigen und darum zu den sogenannten Zeigerpflanzen zählen? Diese und ähnliche Fragen gehörten zu einem Artenvielfalt-Quiz, den Angela Schapals vom Naturschutzverband Gesellschaft für ökologische Planung (GÖP) am HARBURG21-Infostand am 7. Juni 2008 durchführte. Auch Torsten Meinberg, Harburger Bezirksamtsleiter und Schirmherr von HARBURG21, stellte sich den Fragen. Und sein kleiner Sohn und dessen Freunde hielten tüchtig mit. Sie wussten etwa, dass es im Wildblumen-Garten mehr Tiere als auf dem Sportplatz gibt und man in Naturschutzgebieten zwar fotografieren, aber nicht Pilze sammeln oder zelten darf.

Damit nicht genug. Mitarbeiter des HARBURG21-Büros konfrontierten Interessierte mit diversen Gütesiegeln, die Konsumenten normalerweise als Orientierungshilfe beim Wareneinkauf dienen sollen. Von zehn vorgelegten Nachhaltigkeits-Siegeln waren interessanterweise aber nur das sechseckige Bio-Siegel nach EU-Norm und der Blaue Engel allgemein bekannt. Beide Siegel sind in der Skala Bio und Fair nicht die Nummer eins. Immerhin kannten 110 von 150 Befragten das internationale FAIRTRADE-Siegel und das deutsche Naturland-Siegel mit seinen strengen Vergabe-Kriterien. Mit den Siegeln NATURTEXTIL (öko-faire Naturtextilwirtschaft), ok-POWER (ökologisch verträgliche Stromerzeugung) und Viabono (umweltorientierte hochwertige Touristik) wussten die meisten nichts anzufangen.

Überhaupt wurde der Begriff Nachhaltigkeit kritisch hinterfragt. "HARBURG21 setzt sich dafür ein, dass wir die Umwelt nicht verschmutzen und unsere Ressourcen nicht sinnlos verbrauchen", erklärte Rolf Buhs, Vorsitzender des Stadtplanungsausschusses und Mitglied der Lenkungsgruppe von HARBURG21, seinen beiden Enkeln. "Außerdem müssen wir dafür sorgen, dass in den ärmeren Ländern der Welt genug Trinkwasser ist und die Arbeiter faire Löhne bekommen."

Die Themenvielfalt war groß. Mit verschiedenen Plakaten und Infoblättern machte die GÖP auf das europaweit einzigartige Naturschutzgebiet Heuckenlock in Wilhelmsburg aufmerksam. Mitarbeiter vom Freiwilligen-Forum Harburg wiederum warben um Engagierte im sozialen und Umweltbereich. Dagmar Capell vom Tauschring Harburg dagegen informierte am 8. Juni darüber, wie man Arbeitskraft bargeldlos mit Zeitgutschriften tauschen und dabei soziale Kontakte im Stadtteil gewinnen kann. Frank Wiesner, Moderator von der Arbeitsgruppe Verkehr21 und Mitglied der Lenkungsgruppe von HARBURG21, befragte die Besucher zum Thema "Behindertegerechte Mobilität in der Harburger Innenstadt". Dabei konnten diese auf Stadtkarten Problempunkte markieren. Als Hauptprobleme kristallisierten sich fehlende Fahrstühle bei Bus und Bahn und zu enge, zu schmutzige oder fehlende Zufahrten heraus.

Zuguterletzt ließen Standbesucher sich über den Hamburger Klimawettbewerb aufklären und nahmen gerne "Das große ENERGIE- und CO2-SPARBUCH" mit, das von Professor Maximilian Gege, dem Vorsitzenden des Bundesdeutschen Arbeitskreises für umweltbewusstes Management e. V. (B.A.U.M.). herausgegeben wurde.

Ein Flyer von HARBURG21 zum Thema "Fair-Siegelt? Ein Blatt mit sieben Siegeln" lässt sich in der Rubrik Service/Ratgeber herunterladen.

Links:
Ankündigung des Infostandes: Netzwerk HARBURG21 auf dem Binnenhafenfest

Text: Gisela Baudy
Fotos: Gisela Baudy (1-2), Hanns Wardenphul (3), Chris Baudy (4)

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