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16.11.2021

Sold City - Aufruf zum Crowdfunding

Die für ihre sozio-ökonomisch kritischen Dokumentationen bekannten Filmemacher:innen Leslie Franke, Herdolor Lorenz, Alexander Grasseck und Stefan Corint brauchen noch finanzielle Unterstützung, damit sie eine Förderung für ihr aktuelles Filmprojekt "Sold City - Die marktgerechten Mieter:innen" bekommen können.

In Deutschland sind die Mehrheit der Haushalte Mieter:innen. Trotzdem war und ist bis heute das Ziel aller Regierenden, den Eigenheimbau- und kauf zu fördern. Eine Wohnung zu mieten gilt als Übergangsstadium derer, die es (noch) nicht geschafft haben. Nach dem zweiten Weltkrieg gab es eine üppige Eigenheim-Zulage; 2004 war diese mit 10 Mrd. zum größten Sozialposten im Bundehaushalt angewachsen. Die Eigenheim-Zulage wurde 2005 zwar abgeschafft, allerdings nun durch modernere Förderungen ersetzt. Jetzt sind z.B. auch Modernisierungen förderungswürdig. Und seit 2018 gibt es das sog. Baukindergeld. Dennoch ist der Anteil der Eigenheimbesitzer in den letzten 10 Jahren wieder rückläufig. Allerdings nicht  bei den 70 bis 79 Jährigen. Sie wohnen in einer großen Mehrheit in eigenen vier Wänden. Bei den 30-39-Jährigen sind das nur noch 25%. Und bei denen, die nach dem Studium in Städten wohnen bleiben, ist der Anteil noch geringer. Angesichts steigender Immobilienpreise in Metropolregionen ist es dort für Normalverdiener*innen inzwischen unmöglich, mit ihrem Einkommen eine eigene Wohnung zu finanzieren.

Luftschloss Eigenheim

Und das nicht nur in Deutschland. Auch in Großbritannien gab es bis Margret Thatcher mehr als 50% Mieter*innen. Doch dann etablierte Thatcher eine rabiate Privatisierung. Mieter*innen städtischer Sozialwohnungen durften nun ihre Wohnung kaufen. Kommunen sperrte man die Mittel für den Neubau und die Erhaltung der kommunalen Wohnungen. Diese wurden daher seit 30 Jahren nicht mehr in Stand gehalten. Gleichzeitig hatten private Mieter*innen keinerlei Rechte mehr, können von einem zum anderen Tag grundlos gekündigt werden. So leben heute 64% der Briten in eigenen vier Wänden, vielfach allerdings faktisch in denen der Banken. Und der Druck nimmt immer weiter zu. Jetzt dürfen private Investoren ein Kommunalwohnungs-Viertel nach dem anderen abreißen und durch moderne Bauten ersetzen. Mit durchschnitt-lichem Verdienst kann hier niemand mehr eine Wohnung mieten oder kaufen.

Und sogar in China

dieselbe Tendenz. Auch hier ist man vor 30 Jahren den Lehren Thatchers gefolgt und hat es den Bewohnern der staatlichen Wohnungen erlaubt, sie zum Spottpreis zu kaufen. Deshalb hat man ausgerechnet im kommunistischen China eine Wohneigentumsquote von 70%. Aber die Kinder der Beglückten haben nicht mehr so viel Glück. Durch die steigenden Immobilien-Preise ( in Schanghai seit 2008 jährlich um 10%) kann kaum jemand von ihnen noch dem Vorbild der Eltern folgen. Selbst der Erwerb einer kleinen  Zwei-Zimmer-Wohnung ist für die meisten ein Traum.  Für sie bleibt nur das Leben in Wohngemeinschaften 30 bis 60km außerhalb der Stadt. Dennoch kostet die durchschnittliche Zimmermiete dort etwa die Hälfte des Durchschnittseinkommens.

Die von oben gepushte Traum vom Eigenheim hat sich erledigt

In den metropolartigen Städten der Welt kann heute kaum noch jemand mit durchschnittlichem Verdienst eine Eigentumswohnung kaufen. Der Immobilienboom seit der Finanzkrise macht dies unmöglich - und zunehmend auch die Miete. Denn auch sie wird immer höher, in Deutschland u.a. weil schon wieder ein oberstes deutsches Gericht eines der wenigen städtischen Instrumente zum Schutz prekärer Mieter*innen kippte - das Recht der Stadt in Milieuschutz-Gebieten ein zum Verkauf stehendes Haus selbst zu kaufen, statt es einem Investor zu überlassen.

Ein herber Rückschlag beim Kampf um soziale Mieten

Wir dürfen nicht hinnehmen, dass nur noch Reiche und Besserverdienende in Städten wohnen. Wohnen darf keine Frage des Geldbeutels sein.

Deshalb rufen wir auf:  Helfen Sie mit, dass der Film "SOLD CITY"  zustande kommt.  Denn Aufklärung stärkt unsere Kraft und Solidarität. 55.199 EURO haben engagierte Bürger*innen für SOLD CITY schon gespendet. Das ist wirklich großartig - doch leider noch nicht genug! Für die offizielle Filmförderung müssen wir 160.000 EUR zusammenbekommen. Diese Summe ist praktisch das nötige Förder-Fundament durch "Filmförderung von unten".

Mit jeder Spende sind Sie Förderer/in des Filmes. Ab 20 EUR erhalten Sie von "Gemeingut in BürgerInnenhand" eine DVD-Kopie mit der Lizenz zur nichtkommerziellen Vorführung

Ab 100 EUR werden Sie auf Wunsch im Abspann namentlich genannt.
Ab 1.000 EUR werden Sie als Ehrengast zur Premiere eingeladen.

Überweisungen bitte an:
Empfänger: SOLD CITY, GLS Bank,
IBAN:  DE49430609672020346200, 
BIC: GENODEM1GLS 
oder auch per PayPal  

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