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Katholische Schule Harburg: Wasserlabor-KSH2O

Preisträger des Harburger Nachhaltigkeitspreises 2013

Portrait

Als eine von 21 katholischen Schulen des Katholischen Schulverbandes in der Hansestadt Hamburg blicken wir auf eine über 150-jährige Geschichte zurück. Als Langform - beginnend mit Vorschulklassen - umfassen wir alle Schulformen außer dem Gymnasium. Unterrichtet wird nach den Hamburger Bildungs- und Rahmenplänen, so dass neben dem ersten und mitt-leren Schulabschluss auch das Abitur von uns abgenommen wird. 50 Lehrkräfte unterrichten an den drei Schulstandorten etwa 750 Schülerinnen und Schüler aus dem Stadtteil Harburg und Umgebung in einem überschaubaren System.

Wir bieten ein vielfältiges Angebot, das über die Bildungspläne hinausgeht. Wir fördern die praktischen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler und bestärken sie in ihrem eigenständigen Handeln. Prägend für unsere Stadtteilschule ist neben den regulären Unterrichtsformen der Projektunterricht in den Jahrgangsstufen 5 bis 7, in dem die Schülerinnen und Schüler jahrgangs- und klassenübergreifend nach ihren individuellen Interessen in Kursen unterrichtet werden. Ob im Wasserlabor-KSH2O oder bei den Küchenkids, ob bei den Kinderforschern oder beim Thea-terspielen und in vielen anderen Projekten.

Die Schülerinnen und Schüler können nach ihren Neigungen und Interessen Kurse wählen, um ihre eigenen Fähigkeiten individuell weiterzuentwickeln. Dies fördert nicht nur die Per-sönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler, sondern eröffnet erste Perspektiven auf eine mögliche Berufswahl. Durch die fächerübergreifende Themenwahl der Projekte er-langen die Schülerinnen und Schüler Kompetenzen in sprachlichen, mathematischen, natur-wissenschaftlichen und musisch-künstlerischen Bereichen.

Das Lernen findet nicht durch stures Pauken, sondern durch praktisches Handeln im Projekt statt. Durch kleinere und altersgemischte Lerngruppen ist intensiveres und individuelleres Lernen möglich. Leistungsstarke wie auch leistungsschwache Schülerinnen und Schüler können in ihrem eigenen Tempo dem Unterricht folgen. Dies führt zu individuellen Lernerfolgen, welche die Schülerinnen und Schüler zu mehr und besseren Leistungen motivieren. Durch den zeitlichen Rahmen von vier Schulstunden an einem Vormittag können Lernprozesse intensiver und nachhaltiger in Gang gesetzt werden.

Eines der Projekte ist das Wasserlabor-KSH2O. Das Wasserlabor wurde Anfang 2010 von der Stiftung Katholische Schulen mit einem Preisgeld in Höhe von 1000 Euro ausgezeichnet. Im November 2013 erhielt es den mit 500 Euro dotierten Harburger Nachhaltigkeitspreis 2013. Darüber hinaus reiht es sich von der Sache her in schulische Projekte ein, die die "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (BNE) im Schulalltag verankern möchten.

Kontakt:
Katholische Schule Harburg
Julius-Ludowieg-Straße 89, 21073 Hamburg
Telefon: 040-778310
E-Mail: sekretariat(at)kath-schule-harburg.kshh.de
Web: http://www.katholischeschuleharburg.de/
Kontakt zum Wasserlabor: Dietmar Grünberg (Lehrer)


Bedeutung des Nachhaltigkeitsgedankens für die Arbeit und Schwerpunkte gelebter Nachhaltigkeit

Bereits seit Sommer 2009 erforschen die Schülerinnen und Schüler im Wasserlabor der Katholischen Schule Harburg die Gewässer ihrer Umgebung. Hier arbeiten und lernen Schülerinnen und Schüler der 5. bis 7. Klassen gemeinsam an einem festen wöchentlichen Projekttag. Der Schutz und die Erhaltung unserer aquatischen Lebensräume mit ihren Lebensgemeinschaften sowie die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage stehen im Mittelpunkt des Unterrichts im Sinne der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung.

Zu den Untersuchungsgebieten gehören unter anderem der Lohmühlenteich im Göhlbachtal, der Außenmühlenteich und die Süderelbe. Zurzeit wird auch an der Vitalisierung eines Abschnitts des Seevekanals gearbeitet. Ein großer Teil des Unterrichts findet immer an den Gewässern statt und das bei jedem Wetter. Genaues Beobachten, das Ermitteln von physikalischen-, biologischen- und chemischen Parametern, die Datenverarbeitung am PC, die Auswertung und abschließende Präsentation der Ergebnisse gehören zu den Fähigkeiten, die die Schüler im Wasserlabor erwerben können.

In unseren großen Aquarienanlagen werden viele Pflanzen und Tiere der heimischen Gewässer über einen längeren Zeitraum beobachtet und gepflegt, um sie den Kindern bekannt zu machen und ihnen einen verantwortungsvollen Umgang nahezubringen.

Forschend entdeckendes Lernen im individualisierten Unterricht, jahrgangsübergreifend in den 5. bis 7. Klassen, lässt Schüler zu eigenen Lernergebnissen und Erfahrungen kommen. Teamarbeit und faires Miteinander sind wesentliche Bestandteile des Konzepts. Die Arbeiten der Schüler bringen besondere Erfolgserlebnisse, die im herkömmlichen Unterricht kaum möglich gemacht werden können. Alle Komponenten für Kompetenzentwicklung und somit erfolgreiches Lernen treffen in unserem Wasserlabor aufeinander. Die intensive Beschäftigung der Kinder mit den verschiedenen Lebensräumen führt zu einer nachhaltigen Bindung an diese. Sie fühlen sich verantwortlich und übernehmen Verantwortung. Beispielhaft hierfür ist die Reaktion der Kinder auf Erwachsene, die die Wasservögel an den Gewässern füttern. Sie gehen, auch in ihrer Freizeit, immer wieder selbstbewusst auf die Erwachsenen zu und erklären welche ökologischen Folgen das Füttern hat, obwohl sie damit nicht immer auf  Verständnis stoßen.


Und wie geht es weiter?

Wir arbeiten momentan an einer Vitalisierung des Seevekanals vor dem Phoenix-Center. Der Seevekanal ist ein künstliches Gewässer, das zur Wassernutzung für gewerbliche und industrielle Zwecke angelegt wurde. Er ist in diesem Bereich strukturarm, aber erhält sein Wasser aus der Seeve. Mit diesem Wasser findet auch ein Teil des reichen Fischbestands den Weg in den Kanal und macht ihn zu einem der Artenreicheren Gewässer Hamburgs.

Ein Abschnitt des Seevekanals, der zwischen gepflasterte Böschungen eingesperrt und seinen Uferbewuchs eingebüßt hat, liegt vor den Schaufenstern des Phoenix-Centers und gegenüber des Bahnhofs Harburg im Zentrum der öffentlichen Wahrnehmbarkeit. An diesem Abschnitt des Kanals gibt es sehr starken Publikumsverkehr, die vorhandenen Stufen laden regelmäßig bei gutem Wetter viele Passanten zum Verweilen ein und so können auch die geplanten Akti-vitäten am Kanal ein breites Publikum erreichen. Begleitend sollen Schautafeln mit Hinter-grundinformationen aufgestellt werden und Ausstellungen im Phoenix-Center erfolgen.

Dieser Abschnitt des Kanals wurde bewusst für eine Bearbeitung ausgewählt, denn er ist prädestiniert, durch geeignete Maßnahmen das Gewässer als Lebensraum zu entwickeln, zugleich an der öffentlichen Wahrnehmung des Kanals, des Naturguts Wasser zu arbeiten und die Aktivitäten des Wasserlabors der Katholischen Schule Harburg vor Augen zu führen.

Dieser Herausforderung will sich die Kooperation zwischen dem Wasserlabor und dem Projekt Seevekanal 2021 des Bezirksamts Harburg stellen. Das Wasserlabor wird auch eine Patenschaft für diesen Abschnitt übernehmen und unter fachlicher Anleitung und Planung Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur und zur Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung durchführen. Das Wasserlabor kann in dieser Kooperation untersuchend sowie begleitend und evaluierend aktiv werden. Die Konstanz des Wasserlabors ist eine ideale Voraussetzung für eine andauernde Patenschaft.

Die finanzielle Unterstützung unseres Projekts „Seevekanal-Phoenix-Center“ wurde durch die Michael-Otto-Stiftung in Aussicht gestellt. Das Management des Phoenix-Centers kooperiert und unterstützt unser Vorhaben ebenfalls.


HARBURG21  als Lokales NachhaltigkeitsNetzwerk


HARBURG21 vernetzt nicht nur vorhandene Initiativen aus den verschiedensten Bereichen, sondern informiert, unterstützt und aktiviert auch tatkräftig. Gut, dass es dieses Netzwerk gibt. Das Wasserlabor-KSH2O hat gern an der Veranstaltung Harburger Schulen im Elbcampus, dem BNE-Leitfaden für (Harburger) Schulen und dem Wettbewerb um den Harburger Nachhaltigkeitspreis teilgenommen.


Link:

HARBURG21 zu Besuch beim Wasserlabor KSH2O

> HARBURG21-Porträt (Beitrag zur Interviewreihe "Gelebte Nachhaltigkeit")


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