Klimaportal der Lokalen Agenda 21 im Raum Harburg

Sitemap Kontakt Impressum/Datenschutz
Startseite » Aktuelles » Ökologische Gartengestaltung
24.03.2015

Ökologische Gartengestaltung

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW)  ruft Hamburger/innen auf, Lebensräume für Vögel und Insekten zu schaffen. Wenn Sie die sechs wichtigsten Gestaltungsregeln für den eigenen Garten berücksichtigen, danken es Ihnen die gefiederten Genossen sowie Igel, Maikäfer, Schmetterling, Wildbienen und Co.

Natur- und Umweltschutz fängt im eigenen Garten an. Viele Hamburger nutzen jetzt die Märztage, um den Garten für den Frühling und Sommer zu rüsten. Doch eine Gartengestaltung, die wie mit dem Lineal gezogen aussieht, ist kein sinnvoller Beitrag zu Naturschutz!

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Landesverband Hamburg, fordert Mut zur Unordnung – und damit Lebensräume rund ums Haus und im Garten für Vögel und Insekten. Schmetterlinge, Wildbienen und Marienkäfer brauchen Unterschlupf und Nektarquellen. „Mit etwas Geschick und Phantasie kann jeder Gartenbesitzer seine eigene Oase für Mensch und Tier schaffen“, lautet der Appell von Jan Muntendorf, Dipl.-Ing. der Forstwirtschaft von der SDW Hamburg. Durch einige kleine Veränderungen ist es möglich, den Wunsch nach Blütenpracht und Schutz von Natur und Umwelt zu realisieren.

Die sechs wichtigsten Gestaltungsregeln für den eigenen Garten:

1. Laub und abgeschnittene Äste nicht entsorgen, sondern daraus einen Haufen als Schutzraum für Vögel, Igel und Insekten schaffen. Ein Baumstumpf oder ein mit Kaninchendraht zusammengehaltenes Graspaket sind ideale Wohnungen für Wildbienen!

2. Nur heimische Blütenpflanzen, Sträucher und Bäume pflanzen, denn viele Exoten zerstören die heimische Vegetation. Schmetterlinge wollen keinen Rhododendron! Statt dessen Hundsrosen, Holunder, Flieder, Waldmeister, Schlüsselblume oder Wiesenglockenblume  nehmen, dann kommen auch die bunten Falter wieder.

3. Wildobsthecken wie Schlehe, Weiß- und Sanddorn, Heckenkirsche, Haselnuss und Kornelkirsche (vitaminreiches Wildobst!) sind nicht nur schön anzusehen, sondern bieten Singvögeln Schutz und Nahrung. Amsel,  Zaunkönig und Co fühlen sich hier besonders wohl.

4. Eine Ecke im Garten als Blumenwiese anlegen und nur ein oder zweimal im Jahr mähen. Wildblumenmischungen gibt es in der Tüte zu kaufen. Auch Wildkräuter wie Brennesseln sind Nahrung für Raupen und Schmetterlinge

5. Gartenabfälle sollten im Komposter recycelt werden. Auf jeden Fall gehören sie nicht in den Wald! Gerade in der Pflanzzeit für den Garten werfen jedoch viele Hamburger ihre Gartenabfälle achtlos in Wälder wie das Niendorfer Gehege.

6. Torf gehört nicht in den Garten, sondern ins Moor. Die Torfschicht eines intakten Hochmoors wächst pro Jahr nur um 1 mm. Bis mächtige Torflager entstehen, dauert es daher Jahrtausende. Torffreies Gärtnern ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Moore. Deshalb nur torffreie Blumenerde kaufen. Fragen Sie gezielt im Gartenfachmarkt nach.

Und zu guter Letzt: Hängen Sie noch einen Nistkasten für Vögel und Insekten auf !

Jan Muntendorf,
Dipl.-Ing. Forstwirtschaft (FH)
www.sdw-hamburg.de

Seite drucken