Hinz & Kunzt kritisiert Winternotprogramm

In den Wintermonaten November bis März läuft in Hamburg das Winternotprogramm für Obdachlose. Die Stadt bietet in diesem Jahr ca 900 zusaätzliche Schlafplätze (zu den ganzjährigen zur Verfügung stehenden 400 Plätzen) für wohnungslose Männer und Frauen an. 2009 waren es 200. Neu ist das Beratungsangebot der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) und Partnerorganisationen für Obdachlose, in denen ihnen Perspektiven aufgezeigt werden sollen, wie sie aus der Obdachlosigkeit kommen können.

„Wir verstärken die Beratung und helfen den Menschen, ihre Perspektive zu klären. Das ist ein wichtiger Schritt, um Obdachlosigkeit zu überwinden. Sie zu erreichen und ihnen zu helfen ist unser Ziel“, erklärt Sozialsenatorin Melanie Leonhard.

Das Magazin Hinz & Kunzt beurteilt das Notprogramm sehr kritisch. Zum einen würden solche Beratungen nicht zur Vermittlung fester Wohnsitze führen, auch nicht für diejenigen, die einen Rechtsanspruch auf  Unterkunft haben (Deutsche sowie Zugereiste, die hier schon mal gearbeitet haben). Zum anderen bemängelt Hinz & Kunzt, dass auch in diesem Jahr die Notunterkünfte von 9 bis 17 Uhr geschlossen bleiben und die Bewohnerinnen und Bewohner den Tag draußen in der Kälte verbringen müssen - wenn sie die 10 ganzjährig geöffneten Tagesaufenthaltmöglichkeiten nicht kennen oder nicht erreichen können.

"Beraten ist gut. Helfen ist besser" kommentiert de Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer von Hinz & Kunzt das Winternotprogramm der Sozialbehörde. Eine erfolgreiche Bekämpfung von Obdachlosigkeit zeige sich im abnehmenden  Bedarf an Plätzen in Notunterkünften.

Informationen der Stadt Hamburg finden sich unter www.hamburg.de/winternotprogramm-obdachlose/ und www.hamburg.de/winternotprogramm-obdachlose/7182754/2016-10-18-basfi-winternotprogramm/. Die Position von Hinz & Kunzt befindet sich hier: https://www.hinzundkunzt.de/beraten-ist-gut-helfen-ist-besser/.

Chris Baudy